Neuer Transregio-Sonderforschungsbereich in Berlin und München zur adoptiven T-Zell-Therapie

Immunologische Ansätze der Krebstherapie

04.07.2006

Zur Erforschung neuer Ansätze in der Krebstherapie unter Zuhilfenahme des Immunsystems nimmt zum 1. Juli 2006 in Berlin und München ein Transregio-Sonderforschungsbereich die Arbeit auf. An dem Projekt "Grundlagen und Anwendungen der adoptiven T-Zell-Therapie" sind die Charité (Freie Universität Berlin und Humboldt Universität zu Berlin), das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch, das GSF - Forschungszent-rum für Umwelt und Gesundheit in München sowie die Technische Universität und die Lud-wig-Maximilians-Universität (beide München) und das Deutsche Rheumaforschungszentrum Berlin beteiligt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert diesen Sonderforschungsbereich für zunächst vier Jahre mit sechs Millionen Euro. Ziel der Arbeiten ist, zur Therapie von Krebserkrankungen, die durch Chemotherapie, Strahlentherapie oder Chirurgie nicht mehr behandelt werden können, verstärkt das körpereigene Immunsystem zu nutzen. Diese Form der Tumortherapie ist bisher in Deutschland nur sehr wenig erforscht. Dabei geht es um den Einsatz der so genannten adoptiven T-Zelltherapie. Das ist ein Verfahren, bei dem im Rea-genzglas (in vitro) spezifische T-Zellen gegen Krebszellen oder Virus-befallene Zellen hergestellt und dem Patienten zurückgegeben werden können.

Bislang gibt es nur sehr wenige klinische Erfahrungen mit dieser Therapieform, da sie sehr aufwändig und bislang schwierig durchzuführen ist. "Unser Ziel ist es daher, Verfahren zu entwickeln, die die adoptive T-Zelltherapie einfacher durchführbar und wirksamer machen," erläutert der Sprecher des Forschungsschwerpunkts, Prof. Dr. Thomas Blankenstein (Charité/MDC). "Das Ziel ist eine Therapie gegen derzeit nicht heilbare Krebserkrankungen sowie gegen Virusinfektionen."

"Wir werden in die Arbeiten sowohl die immunologische Grundlagenforschung als auch die klinische Forschung mit einbeziehen", betont Prof. Dr. Dolores Schendel vom GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit und stellvertretende Sprecherin dieses neuen Forschungsschwerpunkts. "Es ist geplant, experimentelle Systeme zu entwickeln, um hoch effektive T-Zellen zu generieren".

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