Die RIN-Skala: Qualitätslabel für RNA

30.05.2006

Gen-Chips enthalten spezifische Bindungsstellen für RNA-Moleküle. Die Existenz bestimmter RNA-Sequenzen ist charakteristisch für die Aktivität zugehöriger Gene. Allerdings ist RNA ein instabiles Molekül. In der Zelle wird es beständig mit Hilfe sogenannter RNasen (Ribonukleasen) zur erneuten Verwendung wieder zerlegt. Das erfordert eine besonders aufmerksame Qualitätskontrolle der RNA.

Dass Forschungsstudien zuverlässig auf einer Skala vergleichen, dafür soll ein neues Verfahren sorgen. Die sogenannte RNA Integrity Number (RIN), bildet ein Qualitätslabel, das von Agilent Technologies und quantiom bioinformatics entwickelt wurde. Das erste kommerzielle Systeme von Agilent ermöglicht es, die Kettenlänge der RNA-Moleküle digitalisiert zu erfassen. Eine adaptive Software sucht selbständig Bereiche im Messsignal, die Information tragen. Daraus bildet sie einen RIN-Wert auf einer Skala von 1 bis 10, von vollständig zerfallen bis völlig intakt. Ihr Wissen hat die Software durch Lernen mit neuronalen Netzen auf einer großen Datenbasis gesammelt.

Durch die RIN-Skala hat sich inzwischen ein Standard etabliert. Zahlreiche Unternehmen, die Referenz-RNA oder RNA-Extraktions-Kits herstellen und vertreiben, geben mittlerweile die RIN als Qualitätslabel auf dem Lieferschein an. Nach Erhalt der Lieferung können Kunden transparent und objektiv nachmessen, ob die Ware die angegebene Qualität hat.

Originalveröffentlichung: A. Schroeder, O. Mueller, S. Stocker, R. Salowsky, M. Leiber, M. Gassmann, S. Lightfoot, W. Menzel, M. Granzow, T. Ragg; "The RIN: an RNA integrity number for assigning integrity values to RNA measurements"; BMC Molecular Biology 2006, Band 7 Nummer 3.

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