Auf dem Weg zur lebendigen Prothese

Spitzenforscher beraten in Rostock Entwicklung von Biomaterial

16.05.2006

Biomaterial und bioaktive Implantate sind längst keine Utopie mehr, sondern werden bereits in der Praxis angewandt. In Rostock wird im Rahmen des Landesschwerpunktes regenerative Medizin interdisziplinär an neuartigen Materialien geforscht und insbesondere in Zusammenarbeit mit der Orthopädischen Universitätsklinik klinisch getestet. "Früher stellte sich die Frage, ob das Material einer Prothese gut genug ist und keine Immunreaktionen beim Patienten hervorruft", sagt Professor Dr. Joachim Rychly, Leiter des Arbeitsbereiches Zellbiologie an der Medizinischen Fakultät der Uni Rostock. "Heute haben wir sehr gute Materialien, und es stellt sich die Frage, wie wir das umgebende Gewebe anregen können, sich zu regenerieren." Implantate, die die Neubildung von Knochengewebe anregen, werden bereits verwendet. Professor Rychly und seine Mitarbeiter forschen am Biomedizinischen Forschungszentrum (BMFZ), inwieweit sich Knochendefekte z. B. auch nach Entfernung von Tumoren durch Regeneration des Knochens heilen lassen.

Prothesen, die einwachsen, Gewebe, das sich großflächig regeneriert: Das sind Themen der Tagung "Interface Biology of Implants", auf der sich vom 17. bis zum 19. Mai 2006 renommierte Wissenschaftler aus der ganzen Welt in Rostock treffen, um Formen der Kooperation und gemeinsame Forschung zu erörtern. "In unseren jeweiligen Forschungsgebieten treffen die verschiedenen Disziplinen aufeinander", sagt Professor Rychly. Materialwissenschaftler arbeiten mit Biologen zusammen, Stammzellforscher mit Medizinern. "Tagungen mit dieser spezialisierten Ausrichtung gibt es kaum in der Welt", so Professor Rychly.

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