Schneller und günstiger: Stammzellen ersetzen Tierversuche
Chemieindustrie kann bis zu 600 Millionen Euro einsparen
"Dieses neue Verfahren bietet den Menschen im Umgang mit Spielzeug oder Kleidung mehr Sicherheit. Denn sie ermöglicht die schnelle und kostengünstige Untersuchung von Materialien, die eine Vielzahl von Substanzen enthalten. Das innovative Verfahren passt daher ausgezeichnet zum Unternehmensauftrag des TÜV Rheinland, technischen Fortschritt im Einklang mit Mensch und Umwelt zu fördern", erläutert Prof. Bruno O. Braun, Vorstandsvorsitzender der TÜV Rheinland Group. "Mit dem R.E.Tox-Verfahren bauen wir außerdem unsere Kompetenz als Chemie-TÜV aus und positionieren uns im Zukunftsmarkt Biotechnologie." Das Europäische Validierungszentrum für Alternativmethoden, ECVAM, bestätigte, dass das R.E.Tox-Verfahren aus wissenschaftlicher Sicht geeignet ist, Tierversuche bei der Überprüfung von Chemikalien zu ersetzen. "Wir fordern deshalb, dass sich die zuständigen Bundesbehörden für die Aufnahme des Verfahrens ins REACH-Dokument einsetzen", betont Prof. Bruno O. Braun.
Interessant ist das neue Verfahren laut TÜV Rheinland vor allem mit Blick auf die geplante Chemikalienverordnung REACH. Bei einem Stoff, der jedes der rund 40 verschiedenen Verfahren durchlaufen muss, können sich die Kosten auf bis zu 1,5 Millionen Euro belaufen. Tierversuche, die klären, ob sich ein Stoff in der Schwangerschaft negativ auf einen Embryo auswirkt, gehören innerhalb von REACH zu den kostspieligsten Verfahren. Sie belaufen sich auf mindestens 300.000 Euro.
R.E.Tox soll diese Kosten deutlich senken: Einsparungen in einer Größenordnung von 300 bis 600 Millionen Euro für die Chemieindustrie seien möglich.
Entwickelt wurde das R.E.Tox-Verfahren von der Axiogenesis AG. Die TÜV Rheinland Group gründete im vergangenen Jahr gemeinsam mit der Axiogenesis AG das Jointventure TÜV BioTech GmbH, das nun die Rechte am R.E.Tox-Verfahren hält.
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