Wissenschaftler aus Deutschland sind bei einem weltweit einzigartigen Förderprogramm für die Biowissenschaften besonders erfolgreich. Bei der Auswahl von Förderprojekten des Human Frontier Science Programm (HFSP) lassen sie ihre Konkurrenz aus Europa weit hinter sich und erringen nach den USA den zweiten Platz. Bei den Stipendien besetzen sie zusammen mit Japan sogar den ersten Platz. Die Förderung durch dieses Programm gilt als eine hohe Auszeichnung: Seitdem das HFSP im Jahr 1990 startete, haben neun ehemals über das Programm geförderte Forscher den Nobelpreis erhalten. Die G7-Länder, die EU-Kommission sowie die Schweiz, Südkorea, Neuseeland und Australien finanzieren das HFSP gemeinsam mit 55 Millionen US-Dollar im Jahr. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) übernimmt den deutschen Beitrag in Höhe von rund 3 Millionen Euro. Wissenschaftler aus Deutschland erhalten in diesem Jahr über das Programm für Projekte und Stipendien 7 Millionen Euro. Unter 2400 Antragstellern aus mehr als 60 Ländern hat ein Gutachtergremium 32 Forschergruppen mit insgesamt 101 Wissenschaftlern ausgewählt, von denen 13 aus Deutschland kommen. Auch bei der Vergabe der Stipendien für einen Auslandsaufenthalt haben Forscher aus Deutschland sehr gut abgeschnitten: Von den 93 Stipendien gehen 14 an deutsche Wissenschaftler. Bevorzugtes Ziel der deutschen Forscher sind die USA. Deutschland hat auch seine Rolle innerhalb des HFSP gestärkt. Mit dem renommierten Molekularbiologen Rudi Balling ist jetzt ein Deutscher zum Vorsitzenden des Council of Scientists, dem höchsten wissenschaftlichen Gremium des HFSP, berufen worden. Zudem ist es gelungen, das Annual Awardees Meeting im Jahr 2008 nach Deutschland zu holen. Auf dieser Tagung stellen Wissenschaftler aus aller Welt ihre Forschungsergebnisse vor.