Emmy Noether-Nachwuchsgruppe erforscht gestresste Bakterien

31.03.2006

Der Saarbrücker Forscher Dr. Helge Björn Bode wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des Emmy Noether-Programms beim Aufbau einer Nachwuchsgruppe unterstützt. Hierzu fließen 780.000 Euro für die nächsten fünf Jahre in die Saarbrücker Biotechnologie. Bode forscht und lehrt am Institut für Pharmazeutische Biotechnologie von Prof. Rolf Müller.

Dr. Bode untersucht den Stoffwechsel des Bakteriums Myxococcus xanthus. Bei Nahrungmangel beginnen die nur wenige µm grossen Bakterien Pilz-ähnliche Fruchtkörper zu bilden, die mit bloßem Auge sichtbar sind. In diesen Fruchtkörpern wandeln sich die langen dünnen Bakterien in runde Sporen um, die die Hungerzeiten dann überdauern können. Dabei kommt es zu biochemischen Veränderungen, die noch fast völlig unbekannt sind. Das Forscherteam um Dr. Bode will in den kommenden Jahren den Fettsäure- und Lipidstoffwechsel während dieser "Verwandlung" genauer unter die Lupe nehmen. Außerdem planen sie auch den übrigen Stoffwechsel von Myxococcus xanthus zu analysieren, um weitere biochemische "Schalter" der makroskopischen und mikroskopischen Gestaltveränderung zu identifizieren. Die geplanten Arbeiten sind damit Grundlage, diese komplexen Bakterien besser zu verstehen, die mit zu den potentesten Produzenten von Antibiotika und Krebsmedikamenten zählen.

Dr. Helge B. Bode ist seit Oktober 2003 an der Universität des Saarlandes. Als Juniorprofessor war er von April 2004 bis Dezember 2005 am Institut für Pharmazeutische Biotechnologie von Prof. Rolf Müller tätig. Davor untersuchte er die Fettsäure-Biosynthese von Myxococcus xanthus an der renommierten Stanford University (USA) und der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung in Braunschweig.

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