Leipziger Institut entwickelt effiziente Impfstoffe gegen Tierseuchen

Impfstoff gegen Vogelgrippe auch als Markerimpstoff zur frühzeitigen Unterscheidung

13.03.2006

Immer mehr Fälle der gefährlichen asiatischen Vogelgrippe mit dem Subtyp H5N1 werden in Deutschland entdeckt. Dabei geht die Meldung, dass in Nordrhein-Westfalen die Schweinepest ausgebrochen ist, fast unter. Auch wenn das Schweinepest-Virus für den Menschen ungefährlich ist, so droht hier, wie bei den Geflügelhaltern, ein immenser wirtschaftlicher Schaden.

Impfungen mit konventionellen Impfstoffen gegen die Vogelgrippe sind in Deutschland und Europa nach den geltenden EU-Vorschriften prinzipiell nicht erlaubt. Denn die Immunantwort eines geimpften Tieres könnte nicht ohne weiteres von der Immunreaktion nach erfolgter Feldinfektion mit dem tödlichen Erreger unterschieden werden. Mit konventionellen Impfstoffen geht der Überblick über die Seuchensituation verloren und der eigentliche Erreger könnte sich unkontrollierbar ausbreiten.

Das im Jahr 2005 in der Leipziger BIO CITY neu gegründete Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI), unter der Leitung von Prof. Dr. med. Frank Emmrich, hat neben weiteren Arbeitsgruppen auch die Arbeitsgruppe "Impfstoff-Entwicklung" etabliert. Ziel ist die Entwicklung moderner gentechnischer Impfstoffe für die Tiermedizin und somit die Bekämpfung von Tierseuchen, die auch den Menschen bedrohen können, wie möglicherweise die Vogelgrippe. Neben ihrer großen biologischen Sicherheit haben diese neuen Impfstoffe den einzigartigen Vorteil, als Markerimpfstoff eingesetzt zu werden, d.h, geimpfte Tiere sind nunmehr eindeutig von infizierten Tieren unterscheidbar. Markerimpfstoffe mit den zugehörigen Serologietests erlauben eine sichere Erkennung von Impfreaktion und Wildinfektion.

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