Auf der Suche nach neuen Wirkstoffen gegen Krebs

Neue Forschergruppe an der Ruhr-Universität zur biologischen Funktion von Organometallverbindungen

08.02.2006

Einen neuen Ansatz bei der Suche nach Substanzen zur Krebsbekämpfung verfolgt die von der DFG finanzierte Forschergruppe 630 "Biologische Funktioin von Organometallverbindungen" (Sprecher: Prof. Dr. Nils Metzler-Nolte, Lehrstuhl für Anorganische Chemie I der RUB). Sieben Gruppen an fünf Standorten, davon drei in Bochum, untersuchen neuartige metallhaltige Verbindungen auf ihre wachstumshemmenden Eigenschaften. Die Forschergruppe wird zunächst für drei Jahre mit 1,8 Mio. Euro gefördert. Die untersuchten Verbindungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine direkte Bindung zwischen dem Metall (z. B. Eisen, Kobalt oder Ruthenium) und mindestens einem Kohlenstoffatom besitzen; sie werden deshalb als "Organometallverbindungen" klassifiziert.

"Viele Chemiker würden diese Art Verbindung wahrscheinlich als ungeeignet für biologische Untersuchungen ansehen, weil sie gemeinhin als sehr reaktiv und instabil gegen Luft und Wasser gelten", erklärt Prof. Metzler-Nolte. Vorarbeiten von Mitgliedern der Forschergruppe zeigen aber, dass diese Annahme voreilig ist: Organometallverbindungen könnten interessante neue Wirkstoffklassen darstellen. Den Mitgliedern der neuen Forschergruppe geht es dabei vor allem um die Entdeckung und genaue Aufklärung neuer Mechanismen der Krebsbekämpfung, die in der Zukunft zu neuen Medikamenten führen könnten.

An dem interdisziplinären Forschungsvorhaben arbeiten Gruppen aus Analytik, Bioanalytik, Biochemie, Organischer Chemie, Anorganischer Chemie und Pharmazeutische Chemie zusammen. Die insgesamt sieben Gruppen arbeiten an fünf verschiedenen Orten in Deutschland, mit einem Schwerpunkt an der RUB (drei Teilprojekte). Andere beteiligte Universitäten sind Berlin, Heidelberg, Köln und Leipzig mit je einem Teilprojekt. Über den engeren Kern der sieben von der DFG direkt geförderten Gruppen hinaus bestehen bereits weitere Kooperationen, z. B. mit Pharmakologen und klinischen Gruppen, die durch die Förderung der DFG in das Gesamtprojekt eingebunden werden sollen.

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