Wissenschaftler am NIDDK untersuchen HuCAL®- Mini-Antikörper als mögliche Basis für zukünftige HIV-1 Therapie
Liegen HIV-1 Partikel an ihre potentielle Wirtszelle angelagert vor, müssen die Membranen des Virus und der Wirtszelle miteinander verschmelzen, damit sich die Viren vermehren können. Erst durch die Fusion der Membranen kann der Kern des HIV-Partikels mitsamt dem RNA-Erbgut und einigen Proteinen des Virus in die Zelle gelangen und die Reproduktion des Virus einleiten. Dieser Prozess, auch als Virus-vermittelte Zellfusion bezeichnet, markiert den ersten Schritt einer HIV-Infektion. Das HIV-1 Virus-Protein gp41 leitet den Prozess der Membranfusion zwischen Virus und Zelle gemeinsam mit anderen Komponenten ein und stellt deshalb einen möglichen Angriffspunkt für einen therapeutischen Ansatz dar. Mini-Antikörper, die das gp41-Protein binden, wurden direkt aus der HuCAL GOLD® Antikörperbibliothek von MorphoSys selektiert und mittels ELISATest auf ihre Spezifität untersucht, bevor die Produkte an das NIDDK geliefert wurden. Anschließend analysierte Dr. Clore's Arbeitsgruppe die Antikörper in Western Blots gegen vier HIV-1 Virus-Antigene sowie in einem Testverfahren zur quantitativen Messung der HIV-1 vermittelten Zellfusion. Die beiden vielversprechendsten Mini-Antikörper konnten mit verschiedenen Epitopen des HIV-1 Proteins gp41 wechselwirken und so die Zellfusion verhindern.
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Themenwelt Antikörper
Antikörper sind spezialisierte Moleküle unseres Immunsystems, die gezielt Krankheitserreger oder körperfremde Substanzen erkennen und neutralisieren können. Die Antikörperforschung in Biotech und Pharma hat dieses natürliche Abwehrpotenzial erkannt und arbeitet intensiv daran, es therapeutisch nutzbar zu machen. Von monoklonalen Antikörpern, die gegen Krebs oder Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden, bis hin zu Antikörper-Drug-Konjugaten, die Medikamente gezielt zu Krankheitszellen transportieren – die Möglichkeiten sind enorm.
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