Neue Arzneimitteltherapien bis 2009: Forschende Pharmaindustrie entwickelt 316 Chancen fuer Heilung

07.10.2005

"Die Forschenden Arzneimittelhersteller sind innovativ und produktiv: 316 ihrer Forschungsprojekte sind so erfreulich weit fortgeschritten, dass bis 2009 ein neues Medikament zugelassen oder ein schon eingefuehrtes Praeparat in seiner Anwendung erweitert werden kann." So fasste Dr. Dr. Andreas Barner, Vorstandsvorsitzender des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage unter den 39 Mitgliedsfirmen des Verbands und ihren fast 100 Tochterfirmen zusammen, die in Berlin vorgestellt wurde.

"Der Schwerpunkt der Forschungsprogramme liegt auf schweren und lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Krebs, Herz-Kreislauf- oder Infektionskrankheiten", betonte Barner. 60 Projekte (19%) betreffen Krebserkrankungen, 42 (13%) Infektionskrankheiten; 39 (12%) Herz-Kreislauf-Erkrankungen; 37 (12%) entzuendliche Erkrankungen, zu denen Allergien, Asthma, Gelenkrheuma, Multiple Sklerose und die Darmerkrankung Morbus Crohn zaehlen. 16 Projekte (5%) der Projekte entfallen auf eine einzige Krankheit: Diabetes Typ 2, den so genannten Altersdiabetes. Dazu zaehlen Praeparate, die den Blutzuckerspiegel und andere Blutwerte bei Diabetikern noch viel besser als heute im Normalbereich halten koennen. Auch duerften neue Schutzimfpungen eingefuehrt werden, etwa gegen Rota-Viren, die bei Kindern Durchfall hervorrufen, gegen Guertelrose und Gebaermutterhalskrebs. Gegen bakterielle Infektionen sind sechs neue Antibiotika in Entwicklung.

"Die VFA-Unternehmen entwickeln auch immer mehr Medikamente gegen seltene Krankheiten und Krankheiten, die vorwiegend in Entwicklungslaendern auftreten", so Barner weiter. Bis 2009 koennte es gleich 23 neue Therapien gegen Krankheiten geben, die weniger als fuenf von 10.000 EU-Buergern betreffen, so genannte Orphan Diseases. Entwicklungslaender koennten insbesondere von sechs Medikamenten gegen Malaria und andere Tropenkrankheiten, zwei gegen Tuberkulose, elf neuen HIV-Praeparaten und den Schutzimpfungen gegen Rota-Viren profitieren, die in der Dritten Welt jaehrlich rund einer halbe Million unterernaehrten Kindern das Leben kosten.

"In Deutschland engagieren sich die VFA-Unternehmen mit Aufwendungen von taeglich 11 Millionen Euro und allein 14.500 Mitarbeitern im Bereich Forschung und Entwicklung trotz aller Widrigkeiten nachhaltig fuer Innovationen." Zwanzig Mitgliedsunternehmen des VFA unterhalten hierzulande Labors; und 84 Prozent aller Medikamente, die in Deutschland auf den Markt kommen, werden auch unter Beteiligung deutscher Kliniken erprobt.

Mit Blick auf die Entwicklung der Arzneimittelausgaben sagte Barner: "Schon heute wirkt sich die hohe Reglementierungsdichte negativ auf die Investitionskraft der Unternehmen am Standort aus. Weitere Eingriffe wuerden den Pharmastandort nachhaltig schwaechen, die Finanzprobleme der Gesetzlichen Krankenversicherung nicht loesen und dem Patienten therapeutischen Fortschritt weiter vorenthalten."

Barner abschliessend: "Was heute in den deutschen Labors und Entwicklungsabteilungen der VFA-Mitglieder erarbeitet wird, schafft die Grundlage fuer Praeparate des kommenden Jahrzehnts, und fuer den Fortbestand der deutschen Pharmastandorte. Deswegen sind innovationsfreundliche Rahmenbedingungen unverzichtbar, wenn die Unternehmen weiterhin qualifizierte Arbeitsplaetze bieten und zur wirtschaftlichen Zukunftsfaehigkeit Deutschlands beitragen sollen."

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