Beeinflussen Magnetfelder das Wachstum von Brustkrebszellen?

Bundesamt für Strahlenschutz fördert Forschungsprojekt der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe am Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen

07.07.2005

Zum 2005 gefeierten 150. Todestag von Carl Friedrich Gauß passt ein neues Göttinger Forschungsprojekt der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe (Direktor Prof. Dr. G. Emons) des Bereichs Humanmedizin der Universität Göttingen. Seit Jahresbeginn laufen dort die Arbeiten an einem Forschungsprojekt zu den biologischen Wirkungen umweltrelevanter Magnetfelder: "Untersuchung des Wirkungsmechanismus für die Veränderung des Wachstums von Brustkrebszellen unter dem Einfluss von Onkostatika und niederfrequenten Magnetfeldern" lautet der Titel des vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) mit etwa 275.000 Euro geförderten Forschungsprojektes.

Alle Menschen sind täglich den Einflüssen von elektrischem Strom in der Umwelt ausgesetzt. Die Projektleiter Prof. Dr. Volker Hanf (Leitender Oberarzt in der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe) und Privatdozent Dr. rer. nat. Carsten Gründker (Leiter des Forschungslabors der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe) wollen im Rahmen ihres Projektes herausfinden, auf welche Weise elektromagnetische Felder mit lebenden Zellen, insbesondere Brustkrebszellen, interagieren.

Professor Volker Hanf und sein Mitarbeiter Privatdozent Dr. Rainer Girgert konnten in einem Vorgängerprojekt an der Universität Ulm erste Erkenntnisse aus den USA bestätigen, dass schwache elektromagnetische Wechselfelder das Wachstum von menschlichen Brustkrebszellen im Labor beeinflussen. Zum Nachweis dieser Effekte wurden in ihrer Art einzigartige Zellkulturinkubatoren entwickelt, in denen die Zellen genau definierten Magnetfeldbedingungen ausgesetzt werden können. Unter Anwendung dieser Technologie zeigte sich, dass ein als Krebsmedikament angewandter Stoff unter Einwirkung der Magnetfelder weniger wirksam war.

Professor Hanf betont, dass dies zunächst für die Situation von Patientinnen, die zur Behandlung eines Brustkrebses mit derartigen Medikamenten therapiert werden, keine Bedeutung habe. Es sei völlig offen, ob der beobachtete Effekt auch beim Menschen existiere. Anja Schröder, Sprecherin des BfS, erläutert: "In wissenschaftlicher Hinsicht ist das Phänomen für das Verständnis von physikalisch-biologischen Wechselwirkungen von großem Interesse. Das BfS fördert dieses Projekt daher im Rahmen des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms. Wir erhoffen uns als Fernziel weitere Erkenntnisse über die Entstehung von Brustkrebs, über die Bedeutung von Umwelteinflüssen in der Krebsentstehung und die Entwicklung von Abwehrreaktionen gegen eingesetzte Krebsmedikamente im Verlauf der Krebsbehandlung."

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