Bill Gates spendet 362 Millionen Euro für neue Biotech-Produkte
(dpa) Die Entwicklung von Impfstoffen in Form von Nasensprays, Pflastern und Fruchtgetränken sowie Bananen mit mehr Vitaminen unterstützt der Software-Gigant Bill Gates mit 437 Millionen Dollar (362 Millionen Euro). Die nach ihm und seiner Frau Melinda benannte Stiftung gab 43 Projekte bekannt, die Finanzspritzen von jeweils bis zu 20 Millionen Dollar bekommen.
In Deutschland profitieren drei Forschungseinrichtungen von dem Geld. Das Berliner Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie bekommt für ein Tuberkulose-Forschungsprojekt 13,1 Millionen US-Dollar. Weitere Stiftungsgelder gehen an die Gesellschaft für Biotechnologische Forschung in Braunschweig für die Entwicklung von Mausmodellen für HIV-Impfstoffe sowie die Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg für die Arbeit am so genannten Goldenen Reis, der mit Vitaminen angereichert ist.
Die Stiftung möchte mit den Geldern die Suche nach neuen gesundheitsfördernde Biotech-Produkte für arme Menschen in aller Welt ankurbelt. Forscher aus 70 Ländern hatten insgesamt 1500 Vorschläge eingereicht. Ausgewählt wurden Projekte für Impfstoffe, die auch ohne Kühlung lagern können und nicht gespritzt werden müssen sowie Bluttests, die in Urwalddörfern ohne Strom für Laborgeräte ausgewertet werden können.
Einige Projekte werden von prominenten Forschern geleitet, andere verbinden die Ressourcen von Biotech-Firmen, Universitäten und staatlichen Instituten. Der Nobelpreisträger David Baltimore, derzeit Präsident des California Institute of Technology, will mit Mitteln der Gates-Stiftung einen ganz neuen Typ Stammzellen kreieren, die jedem beliebigen Patienten gespritzt werden könnten, ohne Abwehrreaktionen auszulösen, und genetische Anweisungen zur Attacke auf die verschiedensten Krankheitserreger im Körper beinhalten. Sollten sich solche Stammzellen tatsächlich realisieren lassen, könnten sie einmal eine Reihe von Impfstoffen ersetzen.
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