biolitec AG erhält Forschungsgelder für Foscan® in der rheumatoiden Arthritis

13.06.2005

Die biolitec AG hat mit dem Institut für Pathologie, dem Institut für Pharmazie und dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena die Zuwendungsbestätigung des Thüringer Wirtschaftsministeriums über Fördergelder für ein gemeinsames Forschungsprojekt mit einem Projektvolumen von ca. 1 Mio. Euro erhalten. Im Rahmen dieses Projekts sollen in den nächsten drei Jahren völlig neuartige, effektive therapeutische Methoden zur Behandlung rheumatischer sowie entzündlicher Gelenkerkrankungen auf der Basis von Foscan® entwickelt werden.

Die Behandlungskosten für rheumatoide Arthritis betragen alleine in Deutschland über 5 Milliarden Euro pro Jahr. Die Ursache der rheumatoiden Arthritis (RA) ist bis heute noch nicht genau bekannt. Es handelt sich hierbei um ein multifaktorielles Geschehen. Um die Krankheit auszulösen, müssen verschiedene Faktoren zusammenkommen, wie z. B. vererbte Anlagen oder eine veränderte Immunabwehr. Typische Symptome der rheumatoiden Arthritis sind besonders nächtliche und morgendliche Schmerzen und Steifigkeit der Gelenke, bevorzugt der Finger- und Handgelenke, die meist bis zu einer Stunde anhalten können. In der Folge kommt es zum Befall weiterer Gelenke, zu Gelenksverformungen und seltener zu Organbeteiligungen (Augen, Speichel- und Tränendrüsen, Haut, Herz, Lunge). Die derzeitig eingesetzten Medikamente haben starke Nebenwirkungen (z. B. Glucocorticoide) und einige wurden sogar im letzten Jahr ganz vom Markt genommen (Cox-2-Hemmer). Eine operative Entfernung des Synoviums im betroffenen Gelenk, um eine komplette Versteifung zu verhindern ist nur bei großen Gelenken (Knie etc.) möglich und birgt hohe Risiken. Kleinere Gelenke, wie z. B. Fingergelenke können operativ nicht behandelt werden.

Im Rahmen dieses Projekts soll erstmals ein Verfahren mittels photodynamischer Therapie (PDT) der rheumatoiden Arthritis entwickelt werden, dass eine frühzeitige, minimal invasive und risikoarme Behandlung der Beschwerden ermöglicht und das Auftreten von Folgeschäden verhindert. Bei der Photodynamischen Therapie wird eine licht-reaktive Substanz, ein so genannter Photosensitizer, im Zielgewebe angereichert und mit Laserlicht einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt. Der aktivierte Photosensitizer transferiert Energie auf zellinterne Sauerstoffmoleküle, die dadurch zu Sauerstoffradikalen zerfallen und diese zerstören die betroffenen Zellen von innen heraus, ohne umliegendes, gesundes Gewebe zu beschädigen. Zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis sollen Photosensitizer, die sich selektiv nur in entzündeten Gelenken anreichern, und geeignete Instrumente zur Bestrahlung der Gelenke entwickelt werden, die es ermöglichen auch an bisher unzugänglichen Gelenken (wie kleinen Fingergelenken), spezifisch mittels photodynamischer Therapie zu behandeln und die folgenreichen Entzündungsprozesse einzudämmen. Durch die spezifische Wirkstoffanreicherung im Gelenk sollen die bisher therapeutisch erforderlichen hohen Dosen an Basismedikamenten drastisch gesenkt und gleichzeitig die bei der Behandlung von chronisch-entzündlichen Erkrankungen auftretenden schweren Nebenwirkungen minimiert werden.

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