Die Lizenz zu Klonen für britischen «Dolly»-Schöpfer
(dpa) - Ian Wilmut, Schöpfer des Klonschafs Dolly, hat eine Lizenz zum Klonen menschlicher Embryonen erhalten. Die Lizenz wurde ihm von der zuständigen britischen Behörde HFEA erteilt. Der Wissenschaftler will auf diesem Wege Therapien gegen tödliche Nervenleiden entwickeln.
«Dies schulden wir den Menschen, die jetzt daran leiden, und denen, die in Zukunft daran leiden werden», hatte Wilmut zuvor gesagt und versichert, sein Team wolle keine geklonten Babys produzieren. Die Embryonen würden sich im Rahmen der Forschung nur sechs Tage entwickeln und dann zerstört. Mit den Versuchen will Wilmut untersuchen, wie bei den so genannten Motoneuronerkrankungen (z. B. amyotrophe Lateralsklerose) Nervenzellen zerstört werden, die Muskeln steuern.
So genanntes therapeutisches Klonen zu Forschungszwecken ist in Großbritannien seit 2001 legal. Die für die Vergabe der entsprechenden Lizenzen zuständige Behörde für Menschliche Fortpflanzung und Embryologie hatte eine ähnliche Erlaubnis wie die von Wilmut angestrebte bereits im August vergangenen Jahres erteilt.
Wilmut arbeitet am Roslin-Institut im schottischen Edinburgh. Zusammen mit dem Zellbiologen Keith Campbell hatte Wilmut 1995 seinen ersten Erfolg mit der neuen Methode: Die aus Embryo-Zellen geklonten walisischen Bergschafe Megan und Morag wurden geboren. Das nächste Experiment war das 1996 geborene Klonschaf Dolly.
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