Weiteres europäisches Patent auf Brustkrebs-Gen eingeschränkt
(dpa) Binnen weniger Tage hat das Europäische Patenamt (EPA) in München ein zweites umstrittenes Patent auf das so genannte Brustkrebs-Gen stark eingeschränkt. Die Behörde trug damit den Einsprüchen der Umweltschutzorganisation Greenpeace, der Regierung der Niederlande und anderer Einwender weitgehend Rechnung. Das Patent umfasse jetzt nur noch einen kurzen Gen-Abschnitt, eine so genannte Gen-Sonde, teilte EPA-Sprecher Rainer Osterwalder mit. Es erstrecke sich somit nicht mehr auf das gesamte Brustkrebs-Gen BRCA 1 und auch nicht mehr auf diagnostische Verfahren.
Das Patent mit der Nummer EP 705903 war 2001 der US-Firma Myriad erteilt worden. Patentinhaber sind inzwischen die Forschungsstiftung der US-Universität Utah, ein kanadisches Forschungszentrum und ein japanisches Krebsinstitut. Die Einwender hatten grundsätzliche Bedenken gegen Patente auf Gene vorgetragen. Im konkreten Fall hatten sie zudem ein Monopol in der Forschung und bei Diagnoseverfahren befürchtet, das zu Lasten von Frauen mit erhöhten Krebs-Risiko gehen würde.
Das Gen BRCA 1 ist im Erbgut von Männern und Frauen enthalten. Bei einer Mutation des Gens kann es zu Krebserkrankungen im Gewebe der weiblichen Brust sowie in den Eierstöcken kommen. Bereits in der vergangenen Woche hatte das EPA ein anderes Patent auf das Brustkrebs-Gen stark eingeschränkt.
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