Schering hofft bei Anti-Krebswirkstoff PTK/ZK auf Milliardenumsatz
(dpa-AFX) - Der Berliner Pharmakonzern Schering erhofft sich von dem gemeinsam mit dem Schweizer Konkurrenten Novartis entwickelten Anti-Krebswirkstoff PTK/ZK einen Milliardenumsatz. "Für uns und unseren Kooperationspartner Novartis könnte ein Umsatzpotential von jeweils bis zu einer Milliarde Euro entstehen", sagte Schering-Vorstand Hubertus Erlen der Tageszeitung "Die Welt" (Mittwochausgabe). Die Substanz PTK/ZK sei in der letzten Phase der klinischen Prüfung.
Bei der Neuausrichtung des Konzerns gebe es derzeit keine Verzögerung. "Wir liegen mit unserer Neuausrichtung und dem Sparvolumen voll im Plan", sagte Erlen und deutete damit an, die angekündigten Rendite-Ziele von 18 Prozent in 2006 erreichen zu können. "Wir wissen, dass die operative Marge vieler Unternehmen jenseits der 20 Prozent liegt. Und ich versichere Ihnen: auch unser Ehrgeiz reicht über 18 Prozent und das Jahr 2006 hinaus." Die Steigerung von 13 Prozent im Jahr 2003 auf dann 18 Prozent in 2006 sei aber bereits eine sehr beachtliche Leistung des Unternehmens.
Erlen stellte zudem eine Dividenden-Erhöhung in Aussicht. "Ich erwarte für 2004 einen Anstieg unseres Gewinns pro Aktie und gehe davon aus, dass der Aufsichtsrat auch weiterhin unserer bisherigen Dividendenpolitik treu bleiben wird." So hat Schering in der Vergangenheit etwa 40 Prozent des Verdienstes ausgeschüttet.
Der Schering-Chef fordert zudem Nachbesserung bei der Gesundheitsreform. "Wir müssen Innovationen hierzulande dringend fördern und Anreize für Forschung und Entwicklung in Deutschland schaffen. Das Gegenteil ist passiert", sagte Erlen. Stattdessen würden innovative Medikamente und deren Hersteller etwa durch die neuen Festbetrags-Regelungen des Gesundheitsreform-Gesetzes (GMG) bestraft. Erlen weiter: "Ich bin enttäuscht, dass bisher noch nicht ein Medikament als Innovation anerkannt ist. Die Innovationsschutzklausel des Gesundheitsreform-Gesetzes ist damit praktisch wertlos."
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