Syngenta stoppt Gentechnik-Feldversuche in Europa - Verlagerung der Biotech-Forschung in die USA
(dpa-AFX) - Der weltgrößte Agrochemiekonzern Syngenta hat in Europa alle Feldversuche mit genveränderten Pflanzen und Saatgut-Sorten gestoppt. Syngenta steige zwar nicht aus der Gentechnik aus, sagte Forschungschef David Lawrence der Zeitung "Die Welt". Aber in Europa habe der Konzern wegen des Widerstands der Öffentlichkeit, hoher Genehmigungshürden und fehlender Märkte alle Projekte auf Eis gelegt. Die Biotech-Forschung werde komplett in die USA verlagert.
Mit seiner Skepsis neuen Technologien gegenüber schade sich Europa nachhaltig, sagte Lawrence. Es bestehe die Gefahr, ganz den Anschluss bei der "grünen Gentechnik" zu verlieren und anderen Kräften, vor allem in Asien und den USA, die Gestaltung der Spielregeln zu überlassen.
Syngenta hatte der "Welt" zufolge in Deutschland unter anderem Feldversuche durchgeführt, um Pilzkrankheiten des Weizens zu bekämpfen. Als die Felder immer wieder verwüstet worden waren, habe Syngenta den mehrfach angesetzten Versuch endgültig für gescheitert erklärt.
Auch aus Großbritannien habe sich das Unternehmen nach vielen Rückschlägen zurückgezogen. Syngentas Institut im britischen Jealott's Hill bei London bleibe zwar das größte private Agro-Forschungszentrum der Welt, berichtet das Blatt. Dort werde nun aber ausschließlich auf konventioneller Basis geforscht.
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