Gründung des Verbundes Biomedizinische Forschung Jena soll dem Standort Spitzenplatz in biomedizinischer Forschung sichern
Jena kämpft um einen Spitzenplatz in der biomedizinischen Forschung. Um in diesem Bereich in die erste Liga vorzustoßen, schlossen sich lebenswissenschaftlich orientierte Einrichtungen der Stadt zum "Verbund Biomedizinische Forschung Jena" (VBMF) zusammen. Zu den Gründungseinrichtungen des neuen Verbundes zählen die Medizinische und die Biologisch-Pharmazeutische Fakultät der Universität Jena, das Institut für Molekulare Biotechnologie (IMB), das Hans-Knöll-Institut für Naturstoff-Forschung (HKI) und der BioRegio e.V. Die offizielle Gründungsveranstaltung fand am 28. Oktober an der Friedrich-Schiller Universität in Jena statt.
"Der Standort Jena besitzt ein großes Potenzial in der biomedizinischen Forschung," erläutert der Sprecher des neuen Verbundes Prof. Dr. Reinhard Wetzker. "Doch nur wenn wir unsere Aktivitäten koordinieren, kann die Region auch künftig auf diesem Schlüsselgebiet der Naturwissenschaften im internationalen Wettbewerb bestehen", meint der Zellbiologe von der Jenaer Universität. So wollen sich beispielsweise die Einrichtungen künftig untereinander abstimmen, wenn teure Großgeräte angeschafft werden. Damit sollen besonders im Hinblick auf verknappte Mittel doppelte Anschaffungen verhindert werden. Gleiches gilt auch bei der Einführung neuer Methoden oder der Nutzung aufwändiger Verfahren wie der Massenspektroskopie. Auch das Know-how soll im VMBF zusammengeführt werden.
Zudem sei es ein Ziel, dass klinische Forscher und Grundlagenforscher in Jena noch näher zusammenrückten, so Prof. Wetzker. Weiter würden mit dem Zusammenschluß eine verbesserte Kommunikation sowie die gemeinsame Nachwuchsförderung angestrebt. Derzeit wird ein Konzept für eine "Graduate School of Molecular Medicine" erarbeitet. Das bestehende Graduiertenkolleg unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan H. Heinemann soll zu einem attraktiven Lehrverbund für Absolventen der Medizinischen und Biologisch-Pharmazeutischen Fakultät entwickelt werden.
"Mit der im VMBF gebündelten Expertise in der Hinterhand können künftig auch neue große Verbundprojekte beantragt und nicht zuletzt der Forschungstransfer verbessert werden", ist sich Wetzker sicher. Erste Erfolge können die Mitglieder im VMBF bereits verzeichnen. So überzeugte das Konzept mehrerer Arbeitsgruppen, die sich im Zentrum für molekulare Biomedizin zusammengeschlossen haben, die Verantwortlichen im Thüringer Kultusministerium. Die Renovierung eines Laborgebäudes auf dem Beutenbergcampus wird jetzt sowohl mit Landes- als auch durch EU-Mittel gefördert. Die Fördersumme beträgt acht Mio Euro. "Wir müssen alle mit unseren Mitteln haushalten", verdeutlicht Wetzker. Der VMBF könne helfen, Synergieeffekte zu nutzen und Ressourcen zu sparen.
Der Verbund ist für alle Forschergruppen und Einrichtungen offen, die in Jena auf biomedizinischem Gebiet arbeiten.
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