Entwicklung neuer Therapieansätze gegen Krebs

ProQinase Industriepartner in EU Forschungsverbund

13.10.2004

Die ProQinase GmbH, der Biotechnologie-Forschungsbereich der Klinik für Tumorbiologie, nimmt am 6. Europäischen Rahmenprogramm zur Forschungsförderung teil. Das Freiburger Unternehmen ist Mitglied im "ProKinase-Research"-Verbund Europäischer Forschungseinrichtungen, der in den nächsten fünf Jahren von der EU mit rund 15 Millionen Euro gefördert wird (www.proteinkinase-research.org). Ziel ist die Entwicklung von Proteinkinase-Hemmstoffen als Basis neuer Therapieansätze, insbesondere im Bereich der Onkologie. Insgesamt sind 23 Partner aus elf Ländern an dem Forschungsverbund beteiligt, der von der Universität Helsinki koordiniert wird.

Die ProQinase verfügt über eine umfassende Technologieplattform für die Entwicklung von Proteinkinase-Inhibitoren und die Identifizierung neuer, pharmakologisch interessanter Proteinkinasen. Das 2001 als 100prozentige Tochter der KTB Tumorforschungsgesellschaft mbH gegründete Unternehmen gehört inzwischen zu den weltweit größten Anbietern von Proteinkinasen und den damit verbundenen Dienstleistungen. Im Rahmen des EU-Projektes werden diese Ressourcen unter Leitung von Dr. Michael Kubbutat (Leiter Forschung & Entwicklung, ProQinase) vor allem zur Wirkstoffentwicklung mit den Projektpartnern eingesetzt.

Proteinkinasen sind Eiweißmoleküle, die zelluläre Abläufe im Körper, wie zum Beispiel das Zellwachstum, regulieren. Inzwischen weiß man, dass defekte beziehungsweise überaktive Proteinkinasen bei der Entstehung vieler Erkrankungen - auch Krebserkrankungen - eine bedeutende Rolle spielen. Im Erbgut des Menschen wurden die Gene für über 500 verschiedene Proteinkinasen identifiziert, wobei die Funktion vieler dieser Kinasen noch erforscht werden muss.

"In der Krebsforschung wird heute intensiv nach Hemmstoffen für fehlgesteuerte Proteinkinasen gesucht, mit denen das Wachstum von Tumoren gestoppt oder zumindest verlangsamt werden kann," erklärt Kubbutat. "Erste Proteinkinase-Inhibitoren wie zum Beispiel Glivec zur Behandlung von chronisch myeloischer Leukämie, sind bereits zugelassen. Doch fehlen für sehr viele Krebserkrankungen immer noch befriedigende Therapieansätze. Mit Hilfe der EU-Fördermittel kann die ProQinase ihre Anstrengungen deutlich verstärken, in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern aus Hochschulen und Industrie neue wirksame Substanzen zu entwickeln."

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