Erbmaterial des Erregers der Legionärskrankheit entziffert
Washington (dpa) - Forscher haben das Erbgut des Erregers der Legionärskrankheit entschlüsselt. Eine Reihe der Legionellen-Gene gebe Erklärungen für die Gefährlichkeit der Bakterien, die eine schwere Lungenentzündung auslösen können, schreibt das Team um Minchen Chien vom Genomzentrum der Columbia University in New York. So fanden die Wissenschaftler 16 bisher unbekannte Gene beispielsweise für Eiweiße, die dem Bakterium das Eindringen in weiße Blutzellen des Menschen erleichtern. Diese und weitere genetischen Eigenarten des Bakteriums Legionella pneumophila beschreiben die Forscher im US-Magazin «Science» vom Donnerstag. Legionellen vermehren sich in Warm- und Kaltwasseranlagen aber auch in Klimaanlagen oder Whirlpools
Legionella pneumophila verfüge allein über mehr als 146 Gene, die dem Erreger das Überleben im Menschen, Einzellern und selbst in mit Pestiziden behandelten Rohrleitungen ermöglicht, berichten die Forscher. Mehr so genannte Virulenzgene sind bislang nur bei einem anderen Bakterium bekannt - beim in Bakterien parasitierenden Erreger Bdellovibrio.
Die Wissenschaftler analysierten das komplette Erbmaterial des Erregers, der 1976 im amerikanischen Philadelphia erstmals zu einem Ausbruch der Legionärskrankheit auf einem Treffen von Kriegsveteranen führte. Von einigen der nun entdeckten Gene erhoffen sich die Wissenschaftler Ansätze für neue Medikamente zur Behandlung der Legionärskrankheit. Insgesamt sind derzeit die kompletten Genome von rund 165 Bakterien bekannt.
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