Pilotprojekt legt Basis für wissenschaftliches Arbeiten der Zukunft
BMBF bewilligt 6,1 Millionen Euro für den Aufbau eines wissenschaftlichen Informations-, Kommunikations-, und Publikationssystems für die Forschung
FIZ Karlsruhe und die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) bauen gemeinsam eine integrierte Informations-, Kommunikations- und Publikationsplattform für netzbasiertes wissenschaftliches Arbeiten auf. Das Bundesforschungsministerium (BMBF) hat für das auf fünf Jahre angelegte Pilotprojekt mit dem Arbeitstitel "eSciDoc" Fördermittel in Höhe von 6,1 Millionen Euro bewilligt. Das Vorhaben wird im Rahmen der nationalen eScience-Initiative durchgeführt. Die Entwicklungsergebnisse sollen auch anderen Wissenschaftsorganisationen zur Verfügung gestellt werden.
FIZ Karlsruhe wird als strategischer Service-Partner die Verantwortung für Entwicklungs- und IT-Dienstleistungen und den Betrieb zentraler Dienste übernehmen. Die Forschungsergebnisse der MPG sollen über diese neue Plattform weltweit im Internet zugänglich gemacht werden. Das Projekt ist für die MPG ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der Berliner Erklärung über den umfassenden, interaktiven und offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen.
Zur Zielsetzung des Projekts erklärt die Geschäftsführerin von FIZ Karlsruhe, Sabine Brünger-Weilandt: "Im Rahmen dieser innovativen Arbeitsumgebung sollen die Wissenschaftler künftig über alle Grenzen von Standorten, Forschungsgebieten und Ländern hinweg qualifiziert miteinander kommunizieren können. Gleichzeitig werden sie in der Lage sein, die Informationen aus unterschiedlichen internationalen Quellen zu beschaffen und darüber hinaus ihre eigenen Arbeitsergebnisse im Netz zu publizieren."
Im neuen Projekt eSciDoc, das die MPG und FIZ Karlsruhe gemeinsam leiten, wird eine integrierte Plattform für netzbasiertes wissenschaftliches Arbeiten entwickelt, die alle Aspekte der wissenschaftlichen Kommunikation von der Wissensproduktion über die Aufbereitung und Veröffentlichung der Ergebnisse bis zur Speicherung und Langzeit-archivierung durchgängig berücksichtigt.
Wichtige Voraussetzung für den uneingeschränkten Zugang zu Forschungsergebnissen ist der Aufbau einer nachhaltigen Infrastruktur, die sowohl den interaktiven Umgang mit als auch die Nachnutzung von multidisziplinären wissenschaftlichen Ergebnissen unterstützt. Die dazu erforderlichen organisatorischen wie auch technischen Voraussetzungen bestehen derzeit erst in Ansätzen. Sie müssen durch den Einsatz geeigneter Standards sowie den Aufbau und die Bereitstellung einer geeigneten Infrastruktur nachhaltig unterstützt und ausgebaut werden. Angestrebt wird die enge Kooperation mit verwandten nationalen und internationalen Initiativen und Projekten: Dazu gehört u.a. die gleichfalls vom BMBF geförderte D-Grid-Initiative, die die Entwicklung von sogenannten Grid-Diensten vorantreibt, mit der die Zusammenarbeit in der Wissenschaft durch hochleistungsfähige, verteilte Rechnerressourcen und Datenbestände unterstützt werden soll.
Das gemeinsam mit der MPG entwickelte System kann nach entsprechender Anpassung auch als Publikations- und Kommunikations-plattform für andere Forschungsinstitutionen eingesetzt werden. FIZ Karlsruhe plant, dies als Basis für eine engere Kooperation mit anderen Insitutionen zu nutzen und seine Rolle als Dienstleister für die Wissenschaft zu stärken.
Auch einzelne Entwicklungsergebnisse, z.B. Systembausteine, Software-Werkzeuge und Oberflächen sollen als Open-Source-Produkte anderen Wissenschaftseinrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Neu erstellte Services sollen von FIZ Karlsruhe als Dienstleistungen zur Nachnutzung angeboten werden.
"Als Service-Einrichtung für wissenschaftliche Information freuen wir uns auf ein wichtiges innovatives Kooperationsprojekt mit einer großen Forschungsorganisation wie der MPG", betont Sabine Brünger-Weilandt. "FIZ Karlsruhe bringt sein Know-how und seine Erfahrung in der Erstellung von Publikationsplattformen und dem Aufbau sowie Betrieb von wissenschaftlichen Informationsssystemen in die strategische Partnerschaft ein."
Dieses richtungsweisende Projekt entspreche der dualen Strategie von FIZ Karlsruhe, Service und Beratung sowohl für die Wirtschaft als auch für die Wissenschaft anzubieten. Dabei wolle man die Stellung als Dienstleister für das Informations-, und Wissensmanagement ausbauen. Erst kürzlich hat die Evaluierungs-Kommission der Leibniz-Gemeinschaft, zu deren Einrichtungen das FIZ Karlsruhe gehört, in ihrem Gutachten die Partnerschaft mit der MPG ausdrücklich positiv bewertet.
Die Federführung für das Projekt liegt bei dem Heinz Nixdorf Zentrum für Informationsmanagement der MPG. Die Projektleitung übernehmen gemeinsam Frau Dipl.-Phys. Theresa Velden (MPG) und Frau Dr. Leni Helmes (FIZ Karlsruhe).
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