Kooperation von Nordsaat Saatzucht und Icon Genetics für leistungsfähigere umweltbewusste Getreideproduktion
Strategische Allianz bei der Entwicklung eines neuen biotechnologischen Hybridzuchtverfahrens für Winterweizen
Weizen und Mais sind die beiden wichtigsten Nahrungspflanzen weltweit. Die Hektarerträge im Maisanbau konnten in den vergangenen 50 Jahren kontinuierlich gesteigert werden, da zunehmend Hybridsorten zum Einsatz gebracht wurden. Hybridsaatgut wird durch Kreuzung zweier unterschiedlicher Elternlinien erzeugt und zeichnet sich im nachfolgenden Anbau beim Landwirt durch verbessertes Pflanzenwachstum, bessere Standfestigkeit und weitere Ertragseigenschaften aus, den sogenannten Heterosis-Effekt.
Um Hybridsaatgut herstellen zu können, braucht man männlich sterile Pflanzen, die sich nicht selbst bestäuben können. Dieser "weibliche" Kreuzungspartner wird dann mit dem Pollen männlich fertiler Pflanzen ("männliche" Pflanze) fremdbestäubt. Im Falle des Hybridmais erfolgt die Kastration der "weiblichen" Pflanzen durch Abschneiden des im Scheitel der Pflanze befindlichen männlichen Blütenstandes.
Ein vergleichbares manuelles Kastrationsverfahren für die kleinblütigen Getreidearten ist technisch nicht durchführbar. Nordsaat Saatzucht hat bereits ein Weizenhybridzuchtverfahren in Gebrauch, das auf der Inaktivierung der Weizenpollen der "weiblichen" Kreuzungslinie mit Hilfe einer chemischen Substanz (Gametozid) beruht. Das so erzeugte Weizenhybridsaatgut weist hervorragende Ertragseigenschaften auf und zeichnet sich u.a. durch hohe Standfestigkeit und Stresstoleranz aus, beispielsweise gegen Trockenstress, wie er in der Vegetationsperiode 2003 auch in Deutschland und den angrenzenden nordeuropäischen Ländern auftrat.
Das chemische Kastrationsverfahren ist jedoch mit hohen Kosten und erheblichem Produktionsausfallrisiko beim Saatzüchter verbunden, was den breiten Einsatz von Weizenhybridsaatgut in der Landwirtschaft erschwert.
Mit Hilfe der rubICON®-Technologie der Icon Genetics können Kreuzungslinien erzeugt werden, die männlich steril sind ("weibliche" Linie), während das durch Bestäubung mit der männlichen Züchtungslinie resultierende Hybridsaatgut fortpflanzungsfähig (fertil) ist. Diese bedingte männliche Sterilität der weiblichen Linie wird durch die Spaltung eines Sterilitätsgenes in zwei gleiche Teile hervorgerufen.
In der weiblichen Kreuzungslinie sind beide Genfragmente vorhanden: die Pflanze ist männlich steril. Im Hybridkreuzungsschritt erhält jeder Nachkomme nur jeweils ein Genfragment, so daß alle Hybridnachkommen fertil sind.
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen
Holen Sie sich die Life-Science-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für Biotechnologie, Pharma und Life Sciences bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.