Sachsens Biotechnologie schlägt Brücken in die USA
BIO CITY LEIPZIG kooperiert künftig mit Biotech-Inkubator in Kalifornien
Bereits zum dritten Mal ist der Freistaat Sachsen auf der wichtigsten internationalen Messe für Biotechnologie, der BIO in San Francisco, vertreten. Für sächsische Unternehmen und Institutionen der Branche ist dieser Termin inzwischen fester Bestandteil des internationalen Marketings.
"Der Ausbau der Biotechnologie in Sachsen hängt entscheidend von der internationalen Vernetzung der Branche ab", so Wirtschaftsminister Dr. Martin Gillo. "Zahlreiche erfolgreiche Kooperationen, vor allem mit US-amerikanischen Firmen, zeigen, dass die Leistungen und das Potenzial sächsischer Biotechnologie-Unternehmen zunehmend weltweit Beachtung und Anerkennung finden." So schloss Cenix BioScience in den letzten Monaten entsprechende Verträge mit Alnylam und Ambion ab, Gene Bridges mit dem US-Pharmakonzern Merck. Die ausstellenden Unternehmen seien exzellente Beispiele für die Leistungsfähigkeit der sächsischen Biotechnologie-Branche, so Gillo weiter.
Die Teilnahme Sachsens und der Unternehmen auf der BIO 2004 wird gemeinsam vom Sächsischen Wirtschaftsministerium und der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH gefördert. Unter dem Label "biosaxony" präsentieren sich neben dem Freistaat sechs Unternehmen: Biotype AG, Cenix BioScience GmbH, Gene Bridges GmbH, euroderm GmbH, Labor Diagnostik GmbH Leipzig und Linde-KCA Dresden. Vorgestellt werden die beiden Zentren BIO CITY LEIPZIG sowie das vor wenigen Tagen eröffnete BioInnovationsZentrum Dresden.
Bio City Leipzig kooperiert mit Biotech-Zentrum in San Francisco
Was für die Firmen gilt, hat ebenso für die Institutionen große Bedeutung. Die vor einem Jahr eröffnete und zu über 67 Prozent im wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Teil ausgelastete BIO CITY LEIPZIG setzt ebenfalls auf Kontakte zu US-amerikanischen Kollegen. Auf der BIO 2004 wird ein Kooperationsvertrag mit dem Biotech-Inkubator ACET (Advancing California's Emerging Technologies), Bay Area, Kalifornien, unterzeichnet.
"Wir schlagen eine Brücke für Gründer und Unternehmer", erläutert Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführer der Bio City. "Für amerikanische Firmen haben wir gemeinsam mit biosaxony ein Starter Package geschnürt, das über ACET dortigen Firmen angeboten wird. Für drei Monate können Biotech-Gründer die ersten Schritte auf dem europäischen Markt gehen - von der Bio City aus." Im Gegenzug unterstütze ACET Leipziger Firmen, die in den USA Fuß fassen wollen und stelle entsprechend Räume zur Verfügung.
Die strategische Partnerschaft ist auf die Förderung von Firmenkooperationen konzentriert. Zusätzlich unterstützen sich die beiden Inkubatoren bei der Vermittlung von Kontakten, der transkontinentalen Vernetzung und auf betriebswirtschaftlicher Ebene. So führt die ACET kalifornische Unternehmens-Delegationen zu Partnering-Veranstaltungen und Messen nach Europa. Vertreter beider Zentren hatten sich auf der BIO 2003 kennen gelernt.
Die ACET ist ein internationaler Biotech-Inkubator in der Bay Area an der Westküste der Vereinigten Staaten, dem weltweit größten Biotechnologie-Cluster. Seit 1998 hat ACET bereits 10 Biotechnologie-Unternehmen bei der Gründung begleitet. Diese Unternehmen haben mehr als 200 Mio. US-$ Risikokapital erhalten und damit 2.000 Arbeitsplätze direkt und bei Zulieferern geschaffen. Momentan baut ACET ein neues 4.000 qm großes Zentrumsgebäude für bis zu 40 Start-ups. Die BIO CITY LEIPZIG bietet auf 20.000 qm Platz für sechs biotechnologisch orientierte Professuren der Universität Leipzig mit ihren Arbeitsgruppen und auf drei Vierteln der Fläche voll ausgestattete Labore und Büros für Biotech-Unternehmen.
Offensive für eine starke Biotech-Branche
Die Biotech-Offensive biosaxony - im Sommer 2000 von der Sächsischen Staatsregierung mit über 200 Mio. Euro ausgestattet - fördert die nachhaltige Entwicklung einer wettbewerbsfähigen Biotechnologie im Freistaat Sachsen. Die Mittel fließen in den Ausbau der Infrastruktur, in zwölf neue Professuren an den Universitäten Dresden und Leipzig und in anwendungsorientierte Forschungs-und Entwicklungsprojekte. Über 45 Kernunternehmen und ca. 100 weitere Branchen-Unternehmen sind in Sachsen zu Hause. Der Fokus der Unternehmen, Forschungs-einrichtungen und -institute liegt auf den medizinischen Anwendungen der Biotechnologie. Die sächsische Biotech ist auch 2003 gewachsen, biosaxony ist eine der Top-10-Regionen in Deutschland. Der Ausbau der internationalen Vernetzung - mit Investoren, Unternehmen und Forschern durch Kooperationen, Ansiedlungen und Investitionen - wird durch den Freistaat intensiv gefördert.
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