HGM 2004 - Weltelite der Genomforschung berichtete in Berlin
Bulmahn stellt 135 Mio. Euro für Genomforschung bereit
Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und Forschung, stellte anlässlich der Eröffnung der Genom-Tagung die international anerkannten Leistungen des Nationalen Genomforschungsnetzwerks (NGFN) heraus und nannte als Beispiel die Entwicklung eines neuen Krebsmedikaments, an dem Wissenschaftler des NGFN beteiligt waren. Der Wirkstoff, der hauptsächlich bei der Behandlung von Epilepsie eingesetzt wird, hemmt offensichtlich auch das Wachstum bestimmter Krebszellen. Dank der Kooperation zwischen akademischer und kommerzieller Forschung könne dieser Wirkstoff schon bald als neues Tumor-Medikament lizensiert werden, so die Ministerin. Der Kurs, der mit dem NGFN eingeschlagen wurde, habe sich als sehr erfolgreich erwiesen. "Unser Ministerium wird deshalb die Förderung des Netzwerks mit 135 Mio. Euro für die nächsten drei Jahre fortsetzen", fügte sie hinzu.
Am Vergleich unseres Genoms mit den DNA-Sequenzen unserer nächsten Verwanden - den Schimpansen - zeigte Svante Pääbo, Direktor am Max Planck Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig, dass sich zwar beide Genome nur geringfügig voneinander unterscheiden, doch sind die Gene im Gehirn von Mensch und Affe unterschiedlich stark aktiv. Pääbo sieht in diesem Expressionsmuster auch einen genetischen Beleg für die Entwicklung der menschlichen Sprache.
Die systematische Analyse von Genen und ihren Produkten, erfordert neue Methoden. Neuartige Analyse-Chips in bislang ungeahnter Auflösung und Informationsdichte könnten die Geschwindigkeit von Massenanalysen deutlich steigern. Hans Lehrach, Direktor am Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik in Berlin, gab Einblicke in neueste Entwicklungen in diesem Bereich. In so genannten Nanowells - das sind winzige Reaktionskammern mit nur wenigen Nanolitern Volumen - laufen Hybridisierungsreaktionen von Oligonukleotiden und damit auch die Polymerase Kettenreaktion um ein Vielfaches schneller ab. Werden diese Nanowells auf einem Chip in großer Zahl angeordnet, seien Massenanalysen in neuen Größenordnungen möglich. Nach Einschätzung Lehrachs entstünde so eine komplett neue Plattform mit Anwendungen im Nano-Bereich.
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