Unfreiwilliger Kindersegen durch Schering
Der Pharmakonzern haftet in Brasilien für Antibaby-Pille mit klitzekleinen "Neben"wirkungen
Das Unternehmen hatte nach eigenen Angaben im Jahre 1998 Tabletten ohne Wirkstoff für Tests an einer neuen Verpackungsmaschine eingesetzt. «Dabei wurden Microvlar-Verpackungen verwendet. Nach Abschluss der Tests wurden die Packungen samt Inhalt einer Entsorgungsfirma zur Vernichtung übergeben. Im Urteil der 9. Kammer wurde jetzt bestätigt, dass Schering do Brasil Ltda. die entsprechenden Testpackungen zu keinem Zeitpunkt in den Vertrieb gebracht hat», hieß es in der Erklärung. Schering do Brasil prüfe derzeit, ob gegen die Entscheidung Berufung eingelegt werden soll.
Das Geld müssen sich dem Urteil zufolge alle Frauen teilen, die auf Grund des Konsums der wirkungslosen Pillen ungewollt schwanger geworden sind. Das Bundesland Sao Paulo und der Verbraucherschutzverband Procon, die gemeinsam gegen Schering do Brasil Klage erhoben hatten, riefen die Frauen auf, sich unverzüglich beim Procon registrieren zu lassen.
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