Kasseler Nano-Skalpell für zielgenaue Operationen innerhalb der Zelle
Anwender für molekulares Skalpell des Zentrum für Nanostrukturwissenschaften (CINSaT) gesucht
Das Aktinskelett hat vielfältige, unterschiedliche Funktionen in der Zelle und sorgt u.a. für deren Form und Bewegung sowie die ständig wechselnde Anordnung der Organellen innerhalb einer Zelle. Es ist deshalb offensichtlich, dass Zellen ohne Aktin nicht lebensfähig sind. Die meisten Vermutungen über die Aufgaben des Zellskeletts stammen aus Experimenten, in denen das gesamte in der Zelle vorhandene Aktin mit natürlichen Zellgiften vorübergehend gestört wurde. Damit werden alle Funktionen gleichzeitig gestört und es ist schwierig, die Einzelaufgaben des Aktins zu identifizieren.
Hier hilft das zielgenaue Skalpell, das am Center for Interdisciplinary Nanostructure Science and Technology (CINSaT) entwickelt wurde. Es schneidet nur die Aktinstäbchen, die eine Verdauungsorganelle umgeben, in funktionslose Bruchstücke, lässt aber das übrige Zellskelett unberührt.. Dieses gelungene Pilotexperiment ermutigt die Forscher, über andere Einsatzorte ihres molekularen Skalpells nachzudenken. Der Zellbiologe Prof. Dr. Markus Maniak und sein Team sehen hier ein weites Betätigungsfeld für die Zukunft. Sie hoffen auch, dass ihr Verfahren, das im Oktober in der Zeitschrift Current Biology veröffentlicht wird, weltweit Anwender findet und die vielen noch unbekannten Funktionen des Zellskeletts aufzuklären hilft.
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