Forscher identifizieren verändertes Gen bei Leseschwäche
Stockholm (dpa) - Schwedische Forscher haben ein Gen identifiziert, dessen Veränderung die Ursache für einige Fälle von Leseschwäche sein könnte. Demnach ist ein Protein bei mehreren Betroffenen fehlerhaft, berichten Wissenschaftler vom Stockholmer Karolinska Institut im US-Fachblatt PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences). Bei der Untersuchung verglichen die Forscher um Juha Kere Gensequenzen von Mitgliedern aus 20 finnischen Familien, die Lese- und zum Teil auch Rechtschreibschwäche hatten, mit Familienmitgliedern, die normal lesen und schreiben konnten.
Das Gen DYXC1 war demnach in einigen Fällen entweder unterbrochen oder zu kurz, das zugehörige Eiweiß fehlerhaft. Das Eiweiß kommt dem Bericht zufolge vor allem im Gehirn vor. Untersuchungen bei Schlaganfallpatienten ließen vermuten, dass das Protein Hirnzellen bei Stoffwechselbelastungen steuert, hieß es. Seine Gensequenz gleiche keinem anderen bekannten Eiweiß.
Zwischen drei und zehn Prozent der Bevölkerung hat den Forschern zufolge Probleme beim Lesen, unabhängig von Intelligenz, Bildung oder sozialer Herkunft. Leseschwäche sei die häufigste Lernschwäche bei Schülern. Manche Kinder haben nur Probleme mit dem Lesen, manche nur mit dem Schreiben. Am häufigsten sind bei den Betroffenen aber beide Fähigkeiten eingeschränkt, dann wird von Legasthenie gesprochen. dpa
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