GETINGE AB erwirbt Life Support Systems von Siemens Medical Solutions
(ots) - Die börsennotierte schwedische GETINGE AB setzt ihre Expansionsstrategie im Bereich der Medizintechnik weiter fort. Die Siemens AG (Erlangen), Medical Solutions, und die GETINGE AB unterzeichneten den Vertrag zur Akquisition der Sparte "Life Support Systems" (LSS) durch die GETINGE AB. Die Einigung erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung der europäischen, der deutschen sowie einiger weiterer nationaler Wettbewerbsbehörden.
LSS beinhaltet Anästhesie- und Beatmungsgeräte, Zubehöre und Services, die bisher Bestandteil des Siemens-Geschäftsgebietes Elektromedizin waren. Entsprechend der Auflagen des europäischen Kartellamts (Brüssel), darf LSS nicht in das neu gegründete Joint Venture zwischen Siemens Medical Solutions und der Drägerwerk AG (Lübeck) eingebracht werden. Aus diesem Grund trennt sich Siemens von LSS.
Für das laufende Geschäftsjahr 2003 erwartet LSS weltweit einen Umsatz von annähernd 205 Mio. Euro mit Anästhesie- und Beatmungsgeräten. Die GETINGE AB übernimmt mit der Akquisition etwa 720 Mitarbeiter von LSS; davon arbeiten gegenwärtig 410 Mitarbeiter am Produktionsstandort Solna (nahe Stockholm, Schweden) und 310 Mitarbeiter im internationalen Vertrieb der Siemens-Landesgesellschaften. Die GETINGE AB wird den Standort Solna erhalten. Durch eine gemeinsame Sales- und Service-Organisation werden die Synergien der Akquisition umfassend genutzt und der global ausgerichtete Vertrieb der GETINGE-Medizintechniksparte Surgical Systems gestärkt.
Mit dem Erwerb der Siemens LSS baut die GETINGE AB ihre Präsenz im Operationssaal nachhaltig aus und erweitert sie zusätzlich um den Bereich der Intensiv-Pflege. Durch die Akquisition übernimmt GETINGE weltweit eine führende Rolle im Umfeld der Beatmung und wird Nummer 3 unter den Anbietern von Anästhesiegeräten. LSS repräsentiert in Zukunft einen bedeutenden Geschäftsbereich, der durch seine internationalen Vertriebsaktivitäten etwa ein Drittel des gesamten Umsatzes der Business Area GETINGE Surgical Systems erwirtschaftet. Mit zunehmend wachsendem Lebensalter der Bevölkerung in den Industriestaaten ist mit einem kontinuierlichen Anstieg der Fallzahlen für die Beatmungs-Therapie in der Intensiv-Pflege zu rechnen. LSS ist bereits hervorragend positioniert, um in diesem Wachstumsmarkt weltweit eine maßgebliche Rolle einzunehmen.
Die GETINGE AB erhöht durch LSS die Zahl der Mitarbeiter auf rund 6.700 Beschäftigte und den Gesamtumsatz auf 1,2 Mrd. Euro. Hiervon erwirtschaftet der Medizintechnik-Bereich GETINGE Surgical Systems etwa 580 Mio. Euro mit weltweit rund 2.600 Mitarbeitern. Das Headquarter von GETINGE Surgical Systems ist MAQUET mit Sitz in Rastatt (Baden-Württemberg). Dr. Heribert Ballhaus, Vicepresident von GETINGE Surgical Systems und CEO von MAQUET betont: "Mit LSS verbinden uns gemeinsame Werte in bezug auf strikte Kundenorientierung und Innovationskraft, höchste Produktsicherheit und Produktqualität, größte Zuverlässigkeit und Serviceleistungen. Aufgrund der starken Marktposition von LSS, der hohen fachlichen Kompetenz, der langen Historie und der betriebswirtschaftlich überzeugenden Leistung wird LSS ein wertvolles und starkes Mitglied der Gruppe GETINGE Surgical Systems."
"Gemeinsam mit GETINGE können unsere heutigen und künftigen Kunden die Vorteile eines neuen, starken Eigentümers nutzen, der einen weltweiten Kundenservice und eine kontinuierliche Produktentwicklung sichergestellt", verdeutlicht Mikael Strindlund, Geschäftsführer von LSS in Solna.
Bereits vor zwei Monaten, im Mai 2003, wurde durch die GETINGE AB das Unternehmen Jostra (Hirrlingen, Kreis Tübingen) übernommen. Es zählt weltweit zu den vier größten Herstellern von Herz-Lungen- Maschinen und Einmalprodukten für die offene Herzchirurgie. Infolge der weiteren Expansion wird die Business Area Surgical Systems neu strukturiert. Zugrunde gelegt wird eine Diversifikation als klare Sparten-Aufteilung. Sämtliche Vertriebstöchter vertreten künftig drei unterschiedliche Geschäftsbereiche hinsichtlich Zielgruppe, Produktportfolio und Service für Chirurgie, Therapie und Intensiv- Pflege:
- Surgical Workplaces: Ausstattung von Operationssälen mit Operationstischen, Operationsleuchten, Deckenstativen und vorgefertigten OP-Bausystemen;
- Cardio-Pulmonary: Herz-Lungen-Maschinen, Oxygenatoren (künstlichen Lungen) und Einmalprodukte für die offene Herz- Chirurgie;
- Critical Care: Anästhesie und Beatmung im Operationssaal und in der Intensiv-Pflege.
Mit dieser Organisationsstruktur bleiben die unterschiedlichen Geschäftsbereiche auf ihre Kernkompetenzen fokussiert und für ihre jeweiligen Kunden sowie die zu erzielenden Umsätze und Ergebnisse selbst verantwortlich. Synergien entstehen aus der gemeinsamen Nutzung von Verwaltungs- und Zentralbereichen.