Molekulare Adressaufkleber für die Genübertragung
Mit patentem Kassettenaustausch Gene in Säuger-Zellen einführen
"Die klassischen Techniken des Gentransfers in tierische Zellen sind wenig zuverlässig", sagt Bode. "Eingeschleuste Gene integrieren sich nur sporadisch in das Erbmaterial der Wirtszelle, und wenn sie es tun, dann oft an unpassenden Stellen." Die Folge: Das Fremdgen wird nicht oder nur unregelmäßig abgelesen und bleibt inaktiv. Zu allem Überfluss lösen sich die neu eingebauten Gene oft wieder aus dem Wirtsgenom heraus.
Die Lösung: Gene mit Zieladressen ausstatten
Bode und seine Kollegen kamen den Schwierigkeiten mit unterschiedlichen Methoden bei. So machten sie beispielsweise im Genom Orte ausfindig, wo fremde Gene leicht Zugang finden und später regelmäßig abgelesen werden. Diese Abschnitte - die so genannten S/MARs (scaffold/matrix-attached regions) - können gezielt angesteuert werden, indem man das eingeschleuste Gen mit Strategien an den Zielort dirigiert, die sonst für Retroviren typisch sind. Wie molekulare Adressaufkleber sorgen flankierende Abschnitte dafür, dass das Fremdgen im Genom dort verankert wird, wo eine Ablesung leicht möglich ist.
Sind geeignete Verankerungspunkte einmal gefunden, so lassen sich diese beliebig oft wiederverwenden. Zu diesem Zweck hat Bodes Team die Technik des so genannten Kassettenaustauschs entwickelt: Die eingeführten Genabschnitte werden an ihren Enden so verändert, dass sie sich nur noch im Austausch gegen einen anderen Genabschnitt mit gleichen Endstücken (eine so genannte "Kassette") aus dem umgebenden Erbmaterial herauslösen können. In deren Abwesenheit sitzen sie dann - bildlich gesprochen - im Chromosom der Wirtszelle wie festgeleimt.
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