Sparzwang bei der Max-Planck-Gesellschaft
Bundesweite Schließungen bis 2007
Als Teil eines großen Sparprogramms schließt die Max-Planck-Gesellschaft ein komplettes Institut und 12 Forschungsabteilungen. Das gab der Präsident der Organisation Peter Gruss in Hamburg am Donnerstag bekannt. Die Kürzungen seien «unabdingbar», um die internationale Konkurrenzfähigkeit der Max- Planck-Gesellschaft zu gewährleisten, sagte Gruss auf der 54. Jahresversammlung. Betroffen bis 2007 sind etwa 190 der mehr als 12 000 Mitarbeiter. Sie sollen weitgehend versetzt werden, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Bislang hatte die Gesellschaft 80 Institute und Forschungseinrichtungen mit zusammen 270 Abteilungen.
Die Strukturmaßnahmen sind Teil eines umfangreichen Konsolidierungs- und Erneuerungsprogramms, das der Senat der Forschungsorganisation auf seiner Sitzung am 5. Juni in Hamburg verabschiedet hat. Die Max-Planck-Gesellschaft sprach sich dafür aus, das System der gemeinschaftlichen Forschungsförderung durch Bund und Länder grundsätzlich beizubehalten und formulierte Vorschläge zur Weiterentwicklung. Der Senat hat jetzt entschieden, je eine Abteilung an zwölf Max-Planck-Instituten sowie ein Max-Planck-Institut komplett zu schließen.
Das Max-Planck-Institut für experimentelle Endokrinologie in Hannover soll komplett geschlossen werden, zudem auch Abteilungen von Instituten in München, Heidelberg, Stuttgart, Köln, Mülheim an der Ruhr, Göttingen, Nijmegen (Niederlanden) und Bonn. Die Sparmaßnahmen wurden vom Senat, dem höchsten Gremium der Organisation, beschlossen.
Steigende Personalkosten, teuere Investitionen in den 20 neuen Max-Planck-Institutionen in Ostdeutschland und Einnahmeausfälle im laufenden Haushaltsjahr hätten die strukturellen Eingriffe unvermeidbar gemacht, sagte Präsident Gruss.
Gleichzeitig begrüßte er die Ankündigung des Bundeskanzlers, die Etats der großen Forschungsinstitutionen in den kommenden Jahren um jeweils drei Prozent zu erhöhen. «Wir sind aber keine Traumtänzer und wissen, dass bei der gegenwärtigen konjunkturellen Lage mehr als drei Prozent nicht drin ist», sagte Gruss. Bundespräsident Johannes Rau wird an diesem Freitag als Gast zur Jahresversammlung erwartet.
Die Max-Planck-Gesellschaft ist eine unabhängige Wissenschaftsorganisation, die sich mit der Grundlagenforschung in den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften befasst. Der Gesamthaushalt beläuft sich auf 1,25 Milliarden Euro.
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Holen Sie sich die Life-Science-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.
Meistgelesene News
Weitere News von unseren anderen Portalen
Zuletzt betrachtete Inhalte
Kultivierung
Kombinationstherapie kann Leukämie heilen

Merck startet klinische Covid-19-Studie - Erste klinische Studie mit TLR7/8-Inhibitor als potenzieller Therapie für schwere Symptome von Covid-19-Infektion
Kraft_(Sport)
Plexus_parotideus
Merck: FDA verlängert Prüfzeit für Cladribin-Tabletten um drei Monate - Fristverlängerung im Rahmen des beschleunigten Prüfverfahrens der FDA für Cladribin-Tabletten zur Behandlung der schubförmigen MS
