Exklusivvertrieb für innovative Behandlung auf Cannabis-Basis
Bayer schließt Marketingvereinbarung mit GW Pharmaceuticals
Das Medikament wurde von GW für die Behandlung von Symptomen der multiplen Sklerose (MS) und schweren neuropathischen Schmerzen entwickelt. Das Präparat ist ein rein pflanzliches Cannabisextrakt und enthält Tetranabinex (Tetrahydrocannabinol - THC) und Nabidiolex (Cannabidiol - CBD) als Hauptbestandteile. Das Medikament wird als orales Spray verabreicht.
Sativex und ein THC-Präparat befinden sich außerdem in Phase-III-Studien für die Behandlung von Krebsschmerzen. Sobald die Zulassungen dazu erteilt sind, wird Bayer die Präparate auch für diese Indikation vertreiben.
"Wir begrüßen es sehr, dass GW sich für Bayer als Vertriebspartner entschieden hat, um dieses innovative Medikament auf den Markt zu bringen. Bei der Behandlung von MS und schweren neuropathischen Schmerzen sind wirksame Therapiemöglichkeiten bislang kaum verfügbar. Deshalb freut es mich umso mehr, dass Bayer HealthCare ein Produkt auf den Markt bringen wird, das das Potenzial hat, einen bedeutenden Beitrag auf diesem Gebiet zu leisten. Beide Unternehmen bereiten inzwischen in enger Kooperation die Ausbietung in Großbritannien vor. Sativex wird das bestehende Bayer-Portfolio in Großbritannien ideal ergänzen und die Marktposition von Pharma verbessern", betonte Dr. Christa Kreuzburg, Europa-Leiterin der Bayer HealthCare Division Pharma.
Dr. Geoffrey Guy, Executive Chairman von GW, erklärte: "Wir freuen uns sehr über diese Partnerschaft mit Bayer. Nachdem wir kürzlich die Zulassungsunterlagen für Sativex bei den britischen Regulierungsbehörden eingereicht haben, ist dieser Abschluss über den Exklusivvertrieb ein weiterer großer Erfolg für GW. Es handelt sich um die erste Vertriebskooperation von GW, mit der ein neues Kapitel in der Firmengeschichte eingeleitet wird. Bayer ist als eines der weltweit führenden Pharmaunternehmen gut aufgestellt, um die Marktchancen für unser Produkt zu maximieren."
Die finanziellen Bedingungen dieser Partnerschaft wurden so gestaltet, dass sie für beide Partner langfristig gleichwertig sind. Vereinbart wurden unter anderem Einmal- und Meilensteinzahlungen sowie eine Beteiligung an den Erlösen. Darüber hinaus hat GW eine Vertragsabschlussgebühr erhalten. Nach der Zulassung der Erstindikationen MS, neuropathische Schmerzen und Krebsschmerzen durch die britischen Behörden stehen GW weitere Zahlungen von insgesamt 25 Millionen Pfund zu. Sollte Bayer die Option für Länder außerhalb Großbritanniens ausüben, werden für jedes Land zusätzliche Zahlungen geleistet.
Von den Meilensteinzahlungen in Höhe von 25 Millionen Pfund hat GW ein zinsloses Darlehen in Höhe von zehn Millionen Pfund erhalten, um die Vorbereitungen für die bevorstehende Marktausbietung zu unterstützen. Diese Kreditlinie kann GW nach eigenem Ermessen bis zur MHRA-Zulassung in Anspruch nehmen. Nach Zulassung durch die MHRA hat Bayer die Option, die Kreditlinie in eine Meilensteinzahlung umzuwandeln oder auch in GW-Aktien mit einem vereinbarten Zuschuss auf den Aktienpreis zum Zeitpunkt der Umwandlung. Sollte die MHRA-Zulassung bis zum 30. September 2004 noch nicht erfolgt sein, kann Bayer für eine Rückzahlung des Darlehns optieren. Ferner wurde eine Liefervereinbarung abgeschlossen in der GW sich verpflichtet, die Fertigware an Bayer zu liefern.