Von der Doppelhelix zum Genom - 50 Jahre DNA-Struktur

Vor 50 Jahren wurde die Struktur der DNA aufgeklärt. Dieses Jubiläum nehmen führende Einrichtungen der Genomforschung zum Anlass, eine Ausstellung über die DNA und ihre Entdeckung im Berliner Museum für Naturkunde zu präsentieren.

02.04.2003

Die Ausstellung 'Von der Doppelhelix zum Genom - 50 Jahre DNA-Struktur' im Berliner Museum für Naturkunde vom 15. bis 27. April 2003 lädt alle Besucher ein, sich über die Ergebnisse der Erforschung der grundlegenden Prozesse des Lebens zu informieren. Der Bogen spannt sich von der Strukturaufklärung des Erbmaterials DNA bis zur heutigen Genomforschung. Die Sonderausstellung wird von einem Konsortium, dem bundesweite Wissenschaftsprogramme und Institutionen aus Berlin und Brandenburg angehören, zusammen mit dem Museum für Naturkunde organisiert.

Informationstafeln und zahlreiche Exponate zeigen die Geheimnisse der Vererbung, die Umsetzung der genetischen Information in die Proteine, deren Aufbau und Vielseitigkeit. Die Besucher erfahren, wie die Sequenz eines DNA-Abschnitts ermittelt wird, können selber eine Sequenz "lesen" und sehen von welchen Genomen die Sequenz mittlerweile komplett vorliegt. Informationen zu den vielfältigen Anwendungen dieses Wissens in Medizin, Pflanzenzüchtung und der zoologischen und paläontologischen Forschung des Museums für Naturkunde ergänzen das Angebot.

Zum Auftakt können die Besucher am 15. April 2003 ab 11 Uhr dem Ballonkünstler und Chemiker Asif Karim beim Bau eines Modells der Doppelhelix aus Luftballons über die Schultern schauen. Das luftige Modell wird anschließend in die Ausstellung integriert.

Abends lädt der Vortag "Ein Jahrhundert der Genetik" von Prof. Dr. Hans Jörg Rheinberger, Direktor des Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin zu einer Reise von den Anfängen der Genetik über die Entdeckung der Doppelhelix bis zu den Vorstellungen des postgenomischen Zeitalters ein. Der Vortrag, zu dem der Eintritt frei ist, findet am 15. April 2003 um 19.00 im Hörsaal des Museums für Naturkunde statt.

Am 25. April, dem Tag an dem Francis Crick und James Watson vor 50 Jahren die Doppelhelix-Struktur der Erbsubstanz in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten, heißt es dann "Hands on Science" Molekularbiologie zum Anfassen und Mitmachen. Das Gläserne Labor vom Campus Berlin-Buch baut seinen Experimentiertisch im Museum auf. Bis zum 27. April kann man die Erbsubstanz DNA isolieren und grundlegende molekularbiologische Verfahren kennen lernen.

Die Entdeckung der Struktur der Erbinformation, die Francis Crick und James Watson vor 50 Jahren in einem nur 900 Wörter umfassenden Artikel veröffentlichen, gehört zu den wichtigen Erkenntnissen des 20. Jahrhunderts und ermöglichte bahnbrechende Einsichten in die Prozesse des Lebens. In den letzten Jahren lieferten automatisierte Hochdurchsatzverfahren und ausgefeilte Computeranalysen die kompletten Buchstabenabfolgen der Erbinformationen - der Genome - von vielen Organismen, darunter auch von Mensch, Maus und der Reispflanze. Neben den faszinierenden Erkenntnissen wirft diese Forschung viele Fragen auf, die bis zum Selbstverständnis des Menschen reichen. Die Ausstellung dokumentiert diesen Weg.

Zu dem Konsortium, das die Ausstellung organisiert, gehören die Wissenschaftsinstitutionen BESSY - Berliner Elektronenspeicherring-Gesellschaft für Synchrotronstrahlung mbH, Center for Functional Genomics (CFFG) in Berlin, das Deutsche Humangenomprojekt (DHGP) und das Nationales Genomforschungsnetz (NGFN), das Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), Berlin, die Genomanalyse im biologischen System Pflanze (GABI), das Gläserne Labor vom Campus Berlin-Buch und das Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik, Berlin.

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