Nano-Revolution baut auf Biologie und Informationstechnik
Nanotechnisch hergestellte Biochips sollen beispielsweise zahlreiche medizinische Untersuchungen vereinfachen. «Denkbar ist eine Art intelligentes Badezimmer, dass etwa jedem Benutzer morgens eine detaillierte Atemluft-, Speichel- und Urinanalyse liefert», erläuterte Bachmann. Dies werde es aber frühestens nach 2010 geben.
Maßgeschneiderte Medikamenten-Kapseln auf Nano-Basis sollen von der Biologie den Andock-Mechanismus an Zellen abkupfern und so Wirkstoffe gezielt an das gewünschte Gewebe liefern. «Schätzungen zufolge werden solche Nano-Kapseln im Jahr 2010 rund die Hälfte der Pharmaproduktion beeinflussen.»
In der Elektronik erwartet der VDI im Zuge der rasanten Miniaturisierung schon von 2005 an molekularelektronische Speicherchips, an denen etwa der US-Computerkonzern Hewlett Packard arbeite. «Zwischen 2010 und 2015 soll es dann molekularelektronische Computer geben, die nicht mehr konventionell hergestellt werden, sondern aus einer Art Suppe nach dem Prinzip der Selbstorganisation wachsen.» Armbanduhr-große Systeme würden es künftig ermöglichen, das Wissen ganzer Bibliotheken umherzutragen und auch an jedem Punkt der Erde beliebige Kommunikationsverbindungen herzustellen.
Ein großes Potenzial wird Bachmann zufolge auch den so genannten Nano-Röhrchen aus Kohlenstoff zugeschrieben, die unter anderem zu neuartigen Displays, leitenden Folien sowie leichterer und gleichzeitig festerer Schutzkleidung führen soll. «Und die Nasa hat ein Modell entwickelt, nach dem die robusten und ultra-leichten Nano- Röhrchen eine Art Fahrstuhl von der Erde zu geostationären Satelliten in einer Umlaufbahn von 36 000 Kilometern Höhe ermöglichen sollen.» Nanoröhrchen seien das einzige geeignete Material für ein solch langes Kabel, weil der Stoff trotz dieser Länge nicht unter seinem eigenen Gewicht abreißen würde. dpa tim yyzz hu
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