Neuartiges Kniegelenk an der Uni-Klinik zusammen mit US-Firma Zimmer entwickelt und erprobt

12.12.2002

Magdeburg (dpa) - Mediziner der Universitätsklinik Magdeburg haben in Zusammenarbeit mit der US-Firma Zimmer ein neuartiges Kniegelenk entwickelt und erfolgreich getestet. Nunmehr könne das Kobalt-Chrom- Gelenk weltweit eingesetzt werden, sagte der Orthopädie-Professor Wolfram Neumann am Mittwoch bei der Vorstellung des Produkts in Magdeburg. Im Gegensatz zu bisher üblichen künstlichen Kniegelenken könne die Neuentwicklung auch bei sehr komplizierten Brüchen, schweren Arthrosen oder Tumorerkrankungen eingesetzt werden. Im Rahmen einer Studie hätten bereits 40 Patienten das neue Gelenk erhalten.

Laut Neumann zeichnet sich das Gelenk durch besonders hohe Stabilität und Beweglichkeit aus. Im Vergleich zu herkömmlichen Operationen müssten weitaus weniger Bänder durchtrennt werden. Allerdings müsse bei der neuen Technik mehr Knochen ersetzt werden als sonst. Daher komme es lediglich für etwa fünf Prozent der Patienten in Frage. Allein in Deutschland werden den Angaben zufolge fast 75 000 künstliche Kniegelenke im Jahr implantiert.

«Patienten mit dem neuartigen Kobalt-Chrom-Gelenk können innerhalb einer Woche nach der Operation bereits wieder laufen», sagte Neumann. «Und das etwa 15 Jahre lang.» Die Kosten von 3 500 Euro pro Kniegelenk würden von den Krankenkassen voll übernommen.

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