Schwache Kräfte – starke Wirkung
DFG bewilligt Forschungsprojekt für Dispersionskräfte
Dispersionkräfte, auch London-Kräfte genannt, sind Wechselwirkungen zwischen Atomen und Molekülen. Sie stehen seit drei Jahren im Fokus des Schwerpunktprogramms 1807 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Nun haben sich Gutachter aus aller Welt für die Fortsetzung dieses erfolgreichen Programms ausgesprochen. Das Projekt wird für drei weitere Jahre von der DFG gefördert. Sprecher des Projekts ist Professor Peter Schreiner aus Gießen, der im Sommer einen erfolgreichen Workshop zum Thema in Rostock veranstaltet hatte. Auch das Institut für Chemie der Universität Rostock ist mit fast einer halben Million Euro dabei. Die Physikochemiker Ralf Ludwig und Sergey Verevkin konnten zeigen, dass sich die Eigenschaften von ionischen Flüssigkeiten durch den Einfluss von Dispersionswechselwirkungen gezielt steuern lassen. Sie werden nun mit spektroskopischen und thermodynamischen Methoden den unerwartet starken Einfluss von Dispersionskräften in Flüssigkeiten geladener Teilchen untersuchen.
„Eigentlich sind Dispersionskräfte zwischen Molekülen oder Atomen sehr schwach“, erklärt Professor Ludwig. Dennoch können sie große Stärke zeigen. So kann ein Gecko ohne Saugnäpfe, aber mit Millionen feiner Härchen an den Füßen an spiegelglatten Oberflächen haften. Ziel der Forscher ist es, diese Kräfte zu bestimmen und gezielt zu nutzen. Die schwachen Dispersionskräfte seien lange unterschätzt worden, sagt Ludwig. Heute wisse man, dass sie eine fundamentale Triebkraft für molekulare Aggregation darstellen und der Grund für die Stabilität vieler ungewöhnlicher Moleküle sind. Eine wichtige Rolle spielen die Dispersionskräfte auch bei der molekularen Erkennung, der Proteinfaltung oder der Enzymkatalyse.

Skitterphoto; pixabay.com; CC0
Meistgelesene News
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Holen Sie sich die Life-Science-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.
Meistgelesene News
Weitere News von unseren anderen Portalen
Zuletzt betrachtete Inhalte
Novartis-Tochter Sandoz kündigt Zusammenarbeit mit indischem Biopharmaunternehmen an
Zellen aus dem Chip
Mit Nanotechnologie gegen Pollenallergie - Neue Chancen für Allergiker durch Früherkennung

Krebsmedikament aus umprogrammierter Hefe gebraut - Internationales Team hat nachgewiesen, dass künstlich hergestellte Hefezellen das wichtige Krebsmedikament Vinblastin synthetisch herstellen können
Zitternde Hände und ein molekularer Handschlag - Kristallstruktur eines neuronalen Proteins bietet möglichen Ansatz für Therapie des Fragiles X Tremor/Ataxie Syndroms

Boehringer Ingelheim eröffnet größtes europäisches Entwicklungszentrum für Biotechnologie - Investition von 350 Mio. Euro ist die bisher größte Einzelinvestition von Boehringer Ingelheim in Deutschland

Norbert Winkeljohann übernimmt Vorsitz im Bayer-Aufsichtsrat von Werner Wenning
Salvador_Edward_Luria
Medikamentenrückstände im Abwasser: Privathaushalte sind Hauptverursacher

IOmx Therapeutics ernennt Dr. Nils Peter Debus zum Chief Business Officer
