Proteine in lebenden Zellen untersuchen und steuern
BMBF fördert Projekt zur Entwicklung einer technischen Plattform
Mit einer neuen, von Wissenschaftlern am BioQuant-Zentrum der Universität Heidelberg entwickelten technischen Plattform ist es möglich, Proteine in lebende Zellen einzubringen. Dieses Verfahren zu überprüfen und in pharmakologischen Modellen zu testen, ist nun Ziel eines Projekts an der Ruperto Carola, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Für das dreijährige Vorhaben „MultiPro“, das von Dr. Holger Erfle geleitet wird, hat das BMBF im Rahmen der Fördermaßnahme VIP+ Mittel in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro bewilligt. Mit dem Programm werden Wissenschaftler dabei unterstützt, das Innovationspotenzial ihrer Forschungsergebnisse bereits in einer frühen Entwicklungsphase nachzuweisen und mögliche Anwendungsgebiete zu erschließen. Die Arbeiten in Heidelberg haben im November begonnen.
„In der biomedizinischen Forschung lässt sich die Zellfunktion fast ausschließlich darüber manipulieren, dass DNA und RNA in lebende Zellen eingebracht werden. Größere Moleküle wie Proteine können wegen der speziellen Eigenschaften der Zellmembran bisher nur schwer in Zellen transferiert werden“, erklärt Dr. Erfle. Die Heidelberger Forscher haben nun eine universelle technische Plattform entwickelt, über die Proteine in lebende Zellen eingebracht werden können. Dabei werden die Proteine auf spezielle Weise an andere Moleküle gebunden, um sie in die Zellen einzuschleusen. Dieses Verfahren kann nach den Worten von Dr. Erfle in der therapeutischen sowie diagnostischen Grundlagenforschung eingesetzt werden, um etwa die Suche nach neuen Arzneistoffen zu beschleunigen. Die Wissenschaftler wollen das neue Verfahren in pharmakologisch relevanten Zell- und Krankheitsmodellen validieren. Ein Schwerpunkt liegt dabei zunächst auf Virusinfektionen. Längerfristiges Ziel ist es, auch einen Prototyp zu entwickeln und für dessen Anwendung erste Lizenzen zu vergeben.
Mit der Fördermaßnahme VIP+ – Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung – soll die „Innovationslücke“ zwischen ersten Ergebnissen aus der Grundlagenforschung und ihrer möglichen Anwendung geschlossen werden. Das BMBF unterstützt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dabei, ihre Forschungsergebnisse frühzeitig zu validieren und in innovative Produkte sowie Dienstleistungen zu überführen.
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