Kein Erfolg bei Behandlung von Creutzfeldt-Jakob-Patienten
München (dpa) - Bei der Behandlung von Creutzfeldt-Jakob- Patienten bleiben Erfolge nach einem Bericht des Magazins «Focus» bisher offenbar weitgehend aus. Die Lebenszeiten von Infizierten hätten trotz des Einsatzes des früheren Malaria-Wirkstoffes Quinacrin weltweit nicht verlängert werden können, berichtet das Blatt in seiner neuen Ausgabe. Es beruft sich dabei auf Aussagen von Ärzten aus Japan, England, den USA, Italien, Frankreich und Deutschland, die in Paris ihre Ergebnisse bei der Therapie von Creutzfeldt-Jakob und der damit in Verbindung gebrachten Rinderseuche BSE ausgetauscht hatten.
Der Göttinger Neurologe Markus Otto schätzt, dass «etwa 60 bis 80 Menschen» zur Zeit wegen der Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung mit Quinacrin behandelt werden. Darunter seien auch Patienten, die sich durch den Verzehr verseuchter Rinderprodukte mit BSE infiziert hätten. «Wir sind nicht sehr optimistisch, was die Behandlung mit Quinacrin angeht», fasste Jean-Philippe Deslys vom französischen Prionen-Forschungszentrum in Fontenay-aux-Roses die Erfahrungen zusammen.
Noch im vergangenen Jahr hatten Wissenschaftler aus den USA in dem alten Malaria-Mittel in Kombiantion mit Chlorpromazin - einem Medikament gegen Schizophrenie - eine Möglichkeit gesehen, die Lebenserwartung vCJD- und BSE-Infizierter zu vergrößern. Wie der «Focus» jedoch berichtet, vermochte Quinacrin in keinem Fall die Lebenszeit von Patienten verlängern. Meist habe das im Zweiten Weltkrieg gegen Malaria eingesetzte und in Deutschland nicht mehr zugelassene Medikament kurzfristig eine Besserung des Befindens bewirkt. Wegen massiver Nebenwirkungen wie Nierenversagen oder Krampfanfälle hätten die Ärzte den Wirkstoff jedoch häufig wieder absetzen müssen.
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