„Sprache der Stammzellen“ entdeckt
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In dutzenden internationalen klinischen Studien wird gerade versucht, über den Einsatz solcher Stammzellen neue Therapien für etwa Herzinfarkt, Krebs, neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer, Diabetes oder auch für eine Vielzahl verschiedener seltener genetischer Erkrankungen zu entwickeln. Das Grundprinzip dabei ist, aus diesen Stammzellen im Labor ganz gezielt bestimmte Zellen des Menschen herzustellen (Herzmuskelzellen, Nervenzellen, Inselzellen etc.) um diese dann dem Patienten zu transplantieren mit der Hoffnung geschädigte Gewebe bzw. Organe dadurch zu regenerieren und ihre Funktion wieder herzustellen. Ein altbekanntes und bisher ungelöstes Problem dabei ist allerdings, dass pluripotente Stammzellen auch Tumore bei den Patienten bilden können.
Die Forscher der MedUni Wien konnten jetzt erstmals zeigen, dass Stammzellen über ihre eigene „Sprache“ normale Zellen aus dem umliegenden Gewebe des Körpers anlocken müssen, um überhaupt solche Tumore bilden zu können. Die als Nebeneffekte der Stammzelltherapie so gefürchteten Tumore sind also immer eine Symbiose zwischen den Stammzellen selbst und rekrutierten Zellen aus dem umliegenden normalen Gewebe. Den Autoren ist es in dieser Studie außerdem gelungen, den zugrundeliegenden molekularen Mechanismus zu entschlüsseln. „Wir konnten zeigen, dass das Blockieren dieses Mechanismus die Entstehung von Stammzelltumoren effizient hemmen kann“, so Markus Hengstschläger, Vorstand des Instituts für Medizinische Genetik. Die Entdeckung dieser bisher unbekannten Eigenschaft von Stammzellen und ihrer Bedeutung stellt einen wichtigen Schritt in Richtung der sicheren therapeutischen Anwendung von pluripotenten Stammzellen am Menschen dar.
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