stimOS GmbH: Konstanzer Startup gewinnt HTGF und MBG als Kapitalgeber
Zentrales Anliegen des Unternehmens ist es, Implantatoberflächen so zu modifizieren und zu gestalten, dass Implantate vom Körper des Patienten nicht als (störender) Fremdkörper wahrgenommen werden, sondern als knochenidentische Schnittstelle zwischen Implantat und der umgebenden Anatomie fungieren. Ziel ist es, das Einheilen von Implantaten zu beschleunigen, entzündliche Reaktionen zu vermeiden und Re-Operationen ausschließen zu können. „Wir tun dies, weil herkömmliche Implantat-Materialien nicht wirklich die Knochenheilung oder das Einheilen unterstützen, speziell nicht im Falle von Revisionen und bei Patienten mit Osteoporose“, berichtet Dietmar Schaffarczyk, geschäfts-führender Gesellschafter der stimOS GmbH.
Implantate, die nicht im Körper des Patienten einheilen, müssen oftmals neu gesetzt werden. Diese zusätzlichen Eingriffe sind keine Seltenheit und belasten die ohnehin schon angeschlagene Gesundheit des Patienten erneut: So berichtet die Deutsche Gesellschaft für Implantologie, dass etwa 140.000 Zahnimplantate pro Jahr ausgetauscht werden müssen, da sie nicht richtig einheilen. Die AOK gibt an, dass 40% aller Wirbeloperationen in einer Revision enden. Mehr als 16.000 künstliche Hüften und 26.000 künstliche Knie pro Jahr müssen laut statistischem Bundesamt ein weiteres Mal operiert und ersetzt werden, da die Implantate nicht richtig ankern oder sich entzünden. Hier greift die Entwicklung der Konstanzer Forscher: MBT wird maßgeblich dazu beitragen, dass Revisionen aufgrund fehl-geschlagener Operationen vermieden werden können.
Zellattraktiv und entzündungshemmend – MBT: Stealth Technology für Implantate
Das Problem von Implantatlockerungen und Entzündungen aufgrund inerter Implantatmaterialien ist seit langem bekannt und wurde dennoch bisher weder erfolgreich adressiert, noch gelöst. Bisherige Lösungsansätze wie Coatings sind problematisch: Beschichtungsprozesse schaden oftmals dem Material und es gibt ernsthafte Probleme hinsichtlich Abrieb und Delaminierung.
stimOS bietet mit MBT dem Chirurgen und seinen Patienten eine völlig neue Lösung an. Anstatt auf Beschichtungstechnologien zurückzugreifen, restrukturiert das Unternehmen die Implantatmaterialien biochemisch mittels eines kovalent gebundenen Aktivierungslayers: So verleiht MBT auch inerten Materialien zell-biologische Eigenschaften, wie sie aus der Natur bekannt sind und im Körper der Patienten vorkommen.
Der HTGF sieht in der Mimicking Bone Technologie großes Potenzial: „Die stimOS adressiert mit ihrer Forschung und Entwicklung ein Problem, das sowohl die Patienten als auch die öffentlichen Kassen erheblich belastet“, erläutert Dr. Caroline Fichtner, Senior Investment Managerin beim HTGF. „Wir freuen uns, mit unserem Investment diese dringend benötigte Materialentwicklung Ärzten und Patienten zugänglich machen zu können“, ergänzt Dirk Buddensiek, Geschäftsführer bei der MBG.
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