Medikamente individuell dosieren
Biosensoren könnten in Zukunft eine personalisierte Antibiotikatherapie ermöglichen
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IMTEK – Professur für Sensoren
Mit dem neuen Verfahren kann die notwendige Dosis des Medikaments bei einer Therapie individuell auf jeden Patienten abgestimmt werden. „Wir haben die Anwendbarkeit unseres Systems für eine personalisierte Antibiotikatherapie nachgewiesen, indem wir bei zwei Patienten, die während einer Operation mit ß-Lactam-Antibiotika behandelt wurden, den Abbau des Medikaments im Körper vor Ort gemessen haben“, sagt Dincer. „Auf diesen Erkenntnissen aufbauend wollen wir als nächsten Schritt mit einer Kohorten-Studie die Nützlichkeit einer personalisierten Antibiotikatherapie quantitativ bewerten.“
Bereits Ende 2016 hatte das Forschungsteam seine Biosensor-Technologie vorgestellt, die den gleichzeitigen und schnellen Nachweis verschiedener Antibiotika in menschlichem Blut ermöglicht. In der nun veröffentlichten Arbeit haben die Wissenschaftler ihr System mit einem anderen natürlichen Sensor-Protein weiterentwickelt, um ß-Laktam-Antibiotika zu quantifizieren. Die ß-Laktame werden häufig für die Prophylaxe und Behandlung von Infektionskrankheiten in der Humanmedizin eingesetzt.
An dieser fächerübergreifenden Studie waren neun Forschende der Universität Freiburg beteiligt: Richard Bruch, André Kling, Dr. Can Dincer und Prof. Dr. Gerald Urban von der Professur für Sensoren am Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK), Balder Rebmann, Dr. Claire Chatelle und Prof. Dr. Wilfried Weber aus der Abteilung für Synthetische Biologie am Exzellenzcluster BIOSS Centre for Biological Signalling Studies und der Fakultät für Biologie sowie Dr. Steffen Wirth und Prof. Dr. Stefan Schumann aus der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Freiburg.