Eppendorf-Wissenschaftspreis geht in diesem Jahr nach Großbritannien
Verleihung des Eppendorf Award for Young European Investigators 2017 an Tom Baden
Eppendorf AG
Die Preisverleihung fand am 22. Juni 2017 im EMBL Advanced Training Centre in Heidelberg statt. In ihrer Laudatio würdigte Jurymitglied Prof. Maria Leptin die Arbeit von Tom Baden.
Tom Baden, Jahrgang 1982, erhält die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung für seine bahnbrechende Erforschung der Signalverarbeitung in der Netzhaut. „Seine Ergebnisse haben unser Verständnis von Schaltungen und synaptischen Berechnungen in der Retina grundlegend verändert, indem er neuartige und spannende Eigenschaften von sensorischen Nervenzellen aufgedeckt hat“, so die Jury. „Diese Erkenntnisse sind von allgemeiner Bedeutung für unser Verständnis darüber, wie kleine neuronale Mikroschaltkreise innerhalb des Nervensystems komplexe Sensorikmuster in spezifische Darstellungen dissoziieren.“
In seinem wissenschaftlichen Vortrag ‘What the eye tells the brain, and how it got there’ erläuterte Tom Baden den optischen Ansatz, den er und seine Kollegen verfolgt hatten, um darzustellen, wie Lichtmuster, die im Auge auf Millionen von Lichtrezeptorzellen einwirken, letztendlich als vielschichtige und hochparallelisierte Repräsentation der Welt an das Gehirn weitergeleitet werden.
Tom Baden: „Der Preis erfüllt mich mit Demut und großer Freude, denn er honoriert die langjährige Teamzusammenarbeit und den besonderen Einsatz talentierter Kollegen, insbesondere Katrin Franke, Philipp Berens und Thomas Euler.“
Mit dem 1995 initiierten Eppendorf Young Investigator Award würdigt die Eppendorf AG herausragende Forschungsarbeiten auf dem biomedizinischen Sektor und fördert damit junge Wissenschaftler in Europa bis zum Alter von 35 Jahren. Der Eppendorf Award wird in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsmagazin Nature verliehen. Über die Vergabe entscheidet eine unabhängige Jury, bestehend aus Prof. Reinhard Jahn (Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie, Göttingen), Prof. Dieter Häussinger (Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Düsseldorf), Prof. Maria Leptin (EMBO, Heidelberg), Prof. Martin J. Lohse (Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz Gemeinschaft, Berlin) und Prof. Laura Machesky (Cancer Research UK Beatson Institute, Glasgow, UK).
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