Bakterienmischung auf der Haut steht im Zusammenhang mit Hautkrebs
Bestehende Analysemethoden verbessert
John Baines
Das Mikrobiom, also die gesamten Bakterien und Mikroorganismen die in und auf einem Menschen leben, steht aktuell im Fokus der lebenswissenschaftlichen Forschung. Über das Darmmikrobiom ist bereits vieles bekannt, beispielsweise welch großen Einfluss es auf unser Immunsystem hat. Aber auch die Haut, mit einer Fläche von rund zwei Quadratmetern das größte Organ des Menschen, wird von zahlreichen Bakterien besiedelt. Die meisten von ihnen sind nützliche Mitbewohner, denn sie schützen unseren Körper vor schädlichen Einflüssen von außen. Das Hautmikrobiom rückt immer stärker in den aktuellen Fokus der Forschung. Professor Baines: „In unserer aktuellen Studie konnten wir bereits etablierte Methoden zur Analyse der Bakterienvergesellschaftung auf der Haut erheblich verbessern. So konnten wir nachweisen, dass es auch einen Zusammenhang zwischen bakterieller Besiedlung und Krankheitsentstehung gibt.“ Dieses Zusammenspiel ist auch ein Schwerpunkt des Kiel Evolution Center (KEC), in dem die Anwendung evolutionärer Prinzipien zur Lösung medizinischer Fragestellungen erforscht wird.
Das Team um die Erstautorin Meriem Belheouane untersuchte den Zusammenhang von genetischen Faktoren des Wirts mit den Bakteriengemeinschaften auf der Haut von Mäusen. Dabei entdeckte die interdisziplinäre Arbeitsgruppe, der auch Mitglieder des Graduiertenkollegs „Gene, Umwelt, Entzündung“, Kiel Evolution Center und der Universität Lübeck angehörten, das ein Großteil der Gene die Bakterien beeinflussen auch im Zusammenhang mit der Entstehung von Krebs und chronisch entzündlichen Erkrankungen stehen. Diese Ergebnisse basieren zum Großteil auf der Analyse der Aktivität einzelner Bakterien und deren Gemeinschaft mittels spezieller molekularbiologischer Methoden. Erstautorin Belheouane: „Unsere neuen Ergebnisse könnten wichtige Hinweise geben, wie entzündliche Hauterkrankungen oder Hautkrebs in einem sehr frühen Stadium diagnostiziert werden könnten. Dazu müssten unsere Ergebnisse noch verbessert werden, damit ein direkter Zusammenhang zwischen der mikrobiellen Besiedlung und den genannten Krankheiten aufgedeckt werden kann.“
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