Neue Methode zur Verstärkung adoptiver T-Zell-Therapien
T-Zell-Rezeptoren (TCRs) von inhärenter mittlerer bis niedriger Affinität, die sich während des natürlichen Verlaufs von Immunantworten entwickeln, ermöglichen keine ausreichende Aktivierung für die Tumor-Eliminierung, wodurch die Mehrheit dieser T-Zellen für die adoptive T-Zelltherapie suboptimal ist. Die Affinität von TCRs kann zwar künstlich verstärkt werden, um eine stärkere T-Zell-Aktivität zu erreichen, bringt aber das Risiko mit sich, unerwünscht Kreuzreaktivitäten zu erzeugen, die zu schwerwiegenden Nebenwirkungen bei der klinischen Anwendung führen können. In dem nun veröffentlichten Artikel konnten die Forscher zeigen, dass sich durch eine ergänzende Co-Expression eines chimären PD-1: 28-Rezeptors auf T-Zellen mit geringer Avidität, die ein natürlich verarbeitetes und präsentiertes Tumor-assoziiertes Antigen erkennen, die Effektorfunktion auf ein Niveau erhöhen lässt, das vergleichbar ist mit T-Zellen hoher Avidität von gleicher Spezifität.
Prof. Dr. Elfriede Nößner, Leiterin der Immunoanalytics - Research Group Tissue Control of Immunocytes und Core Facility am Helmholtz Zentrum München, und Senior-Autorin der Publikation, erklärt: "Verbesserte T-Zellen, kombiniert mit Checkpoint-Inhibition, könnten eine vorteilhafte Kombination für therapeutische Strategien sein. Zusammenfassend kann man sagen, dass das Hinzufügen von PD-1: 28 zur T-Zell-Funktion unterstützende Effekte hat. Dies macht es zu einem attraktiven Werkzeug für die adoptive T-Zell-Therapie."
Prof. Dr. Dolores J. Schendel, Vorstandsvorsitzende und CSO der Medigene AG und Mitverfasserin der Publikation, ergänzt: "Die Funktionsverbesserung von T-Zellen mit geringer Avidität, ohne deren TCR-Affinität zu verändern, erschließt ein großes Arsenal von Zellen mit niedriger Avidität, die bisher als therapeutisch ineffizient angesehen wurden, und die nun für die adoptive T-Zell-Therapie in Betracht gezogen werden können. Wir ziehen diese Ergebnisse auch für die Entwicklung zukünftiger TCR-Therapien bei Medigene in Erwägung und freuen uns über die Perspektiven dieses Ansatzes."
Die Ergebnisse wurden innerhalb einer Forschungsallianz von Wissenschaftlern aus neun deutschen akademischen Institutionen und Wissenschaftlern der Medigene AG erzielt.
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