Pfizer investiert 50 Millionen Euro am Standort Freiburg

Pfizer startet Kontinuierliche Fertigung

24.05.2017 - Deutschland

Mit einem Festakt hat Pfizer am Dienstag seine kontinuierliche Fertigung in Freiburg in Betrieb genommen. Gleichzeitig wurde der erste Spatenstich für den Bau einer weiteren Produktionsanlage gesetzt. Zu den rund 200 geladenen Gästen zählten auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Freiburgs Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon.

Pfizer Deutschland GmbH/© Pfizer

Gesundheitsminister Gröhe und Oberbürgermeister Dr. Salomon nehmen die CMT-Anlage von Pfizer in Freiburg feierlich in Betrieb. v.l.n.r. Dr. Gunther Bechmann (Co-Projektleiter CMT), Michael Manfred Becker (Projektleiter CMT), Dr. Kirsten Lund-Jurgensen (Executive Vice President Pfizer, New York), Bundesgesundheitsminister, Hermann Gröhe, Peter Albiez (Vorsitzender der Geschäftsführung Pfizer Deutschland), Freiburgs Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon, Dr. Axel Glatz (Werksleiter).

Pfizer investiert rund 50 Millionen Euro ins Freiburger Werk

Das Prinzip der Kontinuierlichen Fertigung, Continuous Manufacturing Technology (CMT), ermöglicht es, einzelne Herstellungsschritte - von der Anlieferung der Rohstoffe bis zur Auslieferung des fertigen Produktes - ohne Unterbrechungen aneinanderzureihen. Das spart Zeit, reduziert mögliche Fehlerquellen und verbessert somit die Qualität. Mit der Kontinuierlichen Fertigung und dem nun begonnenen Bau der PCMM-Fertigungsanlage investiert Pfizer rund 50 Millionen Euro am Standort Freiburg. "In enger Kooperation mit Hochschulen und Industrieunternehmen aus der Region haben wir die weltweit erste Anlage nach dem Konzept der Kontinuierlichen Fertigung in der Pharmaindustrie entwickelt und aufgebaut. Damit sind Pfizer Deutschland und das Werk Freiburg Technologieführer in der Herstellung von Medikamenten in intelligenter Produktionsumgebung nach Industrie 4.0-Maßstäben", sagte Peter Albiez, Vorsitzender der Geschäftsführung Pfizer Deutschland.

Neubau ein großer Schritt zur "grünen Fabrik"

"Im Hinblick auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit gehört unser Werk in Freiburg bereits seit langem zu den Vorreitern in der pharmazeutischen Industrie. Diese Rolle können wir mit dem Start der Kontinuierlichen Fertigung am Standort noch einmal kräftig unterstreichen", sagt Standortleiter Dr. Axel Glatz. Pfizer setzt am Produktionsstandort Freiburg ein nachhaltiges Energiekonzept um. Schon heute können hier mehr als 90 Prozent der benötigten Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden. Mit dem nun eingeweihten Neubau macht Pfizer einen weiteren Schritt in Richtung der "grünen Fabrik": So plant das Unternehmen zum Beispiel, mit Hilfe der Continuous Manufacturing Technology (CMT) die Zahl der zur Anlieferung von Material und Rohstoffen benötigten Lkw-Transporte um die Hälfte zu verringern.

PCMM macht Arzneimittelproduktion flexibler

Ebenfalls am Dienstag erfolgte am Produktionsstandort Freiburg der Spatenstich für den Bau einer neuen Fertigungsanlage, die nach dem PCMM-Verfahren arbeitet (PCMM: Portable, Continuous, Miniature and Modular). "Mit unserer PCMM-Anlage können wir die Entwicklung hochpotenter Arzneimittel beschleunigen und neue Medikamente somit schneller für Patienten verfügbar machen", erklärt Dr. Kirsten Lund-Jurgensen, Executive Vice President and President Pfizer Global Supply.

"Freiburg ist ein wichtiger Knotenpunkt im weltweiten Produktions- und Vertriebsnetz von Pfizer", so Dr. Kirsten Lund-Jurgensen."Der Produktionsstandort Freiburg zeichnet sich in hohem Maße durch Know-how und Qualität sowie durch Effizienz und die vorhandene Infrastruktur aus. Das sind wichtige Faktoren im harten Wettbewerb um Aufträge und Investitionen." Pfizer versorgt aus dem Breisgau mehr als 150 Länder mit Medikamenten. Durch die Erweiterung der Fertigung kann das jährliche Produktionsvolumen von bisher 6,5 Milliarden Tabletten und Kapseln in 200 Millionen Arzneimittelpackungen auf rund 10 Milliarden feste Arzneimittelformen pro Jahr gesteigert werden.

Geschichte des Standorts Freiburg

Das Arzneimittelwerk in Freiburg wurde ursprünglich von Gödecke und Co. (1866, Gustav Goedecke und Rudolf A. Goedecke, Leipzig) aufgebaut, die seit Ende der 20er Jahre zur amerikanischen William W. Warner Company, später Warner-Lambert, gehörten. Seit der Fusion von Pfizer mit der Warner- Lambert-Gruppe im Jahr 2000 gehört der Standort zu Pfizer. Heute ist Freiburg das größte Abpackwerk fester Arzneiformen und strategischer Produktionsstandort von Pfizer weltweit; besonderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und Markteinführung von neuen Tabletten und Kapseln.

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