EU-Staaten weiter uneins über Zulassung von Genmais-Sorten
Werden demnächst drei neue Maissorten zugelassen?
(dpa) Die Zulassung dreier gentechnisch veränderter Maissorten für den Anbau in Europa ist weiter ungewiss. Unter Vertretern der 28 EU-Staaten kam bei einem Treffen am Montag in Brüssel laut EU-Diplomaten nicht die nötige Mehrheit zustande. Ein erster Anlauf war bereits im Januar gescheitert.
Die drei Maissorten sind nach Eingriffen ins Erbgut widerstandsfähig gegen bestimmte Schädlinge. Eine von ihnen ist bereits heute als Saatgut zugelassen, die Genehmigung steht aber zur Erneuerung an.
Deutschland hat sich wie andere Länder auch bei der Abstimmung enthalten. Damit schiebe die Bundesregierung die «unpopuläre Entscheidung an die EU-Kommission ab», beklagte der Grünen-Bundestagsabgeordnete Harald Ebner. «Dann wird dieselbe Bundesregierung diese «EU-Entscheidung» wieder bejammern. Das ist unredlich, verantwortungslos und leistet EU-Verdrossenheit und Populismus Vorschub.»
Da die Länder sich nicht einig geworden sind, kann die EU-Kommission am Ende im Alleingang entscheiden. Sie hält die Maissorten für sicher. Es wäre die erste Zulassung von gentechnisch verändertem Saatgut seit 2010. «Kommissionspräsident Juncker muss jetzt Farbe bekennen, ob er die weitgehende Gentechnik-Freiheit auf den Äckern in der EU erhalten will oder nicht», forderte Heike Moldenhauer vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland.
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