Christoph Bock mit Overton Preis ausgezeichnet

03.03.2017 - Deutschland

Das Max-Planck-Institut für Informatik gratuliert seinem ehemaligen Doktoranden und gegenwärtig externen Partner zu Verleihung eines hoch angesehenen Preises. Christoph Bock wurde mit dem 2017er Overton Prize der International Society of Computational Biology (ISCB) ausgezeichnet. Einmal pro Jahr wird dieser Preis an weltweit einen einzigen Wissenschaftler verliehen, der am Beginn oder in der Mitte seiner Karriere steht und als kommende Leitfigur in Computerbiologie oder Bioinformatik angesehen wird.

Als sich Christoph Bock vor mehr als einem Jahrzehnt entschied in das aufstrebende Feld der computergestützten Epigenomik einzusteigen war er darin einer der ersten Bioinformatiker. Während seines Doktorats im Labor von Thomas Lengauer am MPI für Informatik entwickelte er bahnbrechende Methoden und Software um Daten der DNA-Methylierung zu analysieren und zu interpretieren. Als Postdoc im Labor von Alexander Meissner am Broad Institute (2009-2011) führte er groß angelegte epigenomische Analysen von Stammzellen durch und war am Projekt Roadmap Epigenomics beteiligt.

Seit 2012 bekleidet er als Pricipal Investigator eine Forscherstelle am CeMM in Wien, dem Research Center for Molecular Medicine der Österreichischen der Wissenschaften; gleichzeitig ist er Gastprofessor an der Medizinischen Universität Wien. Seine Forschung zur Entwicklung von epigenetischen Biomarkern half beim Etablieren der Epigenetik innerhalb der personalisierten Medizin. Er ist ebenfalls als einer der führenden Computerbiologen im BLUEPRINT Epigenom EU-Projekt und im Internationalen Humangenomprojekt tätig. 2015 wurde er mit einem ERC Starting Grant ausgezeichnet und erhielt 2013 einen New Frontier Group Award von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Seit seiner Promotion ist er dem MPI für Informatik als Wissenschaftler affiliiert; er leitet zusammen mit Professor Thomas Lengauer eine Forschungsgruppe für Computational Epigenetics innerhalb des saarländischen Zentrums für Bioinformatik, was gleichzeitig die enge interdisziplinäre Kooperation mit der Epigenetik-Forschungsgruppe von Professor Jörn Walther an der Universität des Saarlandes bedingt. Diese Zusammenarbeit führte zu einer Anzahl von vielfach eingesetzten Software-Werkzeugen zur Analyse von Epigenetikdaten, z.B. BiQ Analyzer, EpiExplorer und RnBeads.

In der Ankündigung der Overton Preisverleihung hebt das ISCB Christoph Bock, auf Grund dieser Erfolge, als einen "aufsteigenden Stern in epigenetischer Datenanalyse" heraus.

Der Ovorton Preis wurde 2001 zum Andenken an den verfrühten Verlust von G. Christian Overton gestiftet; dieser war ein führender Bioinformatiker und Gründungsmitglied des ISCB-Direktoriums. Während der letzten 16 Jahre wurde der Preis an eine Reihe von herausragenden Computerbiologen vergeben. Der erste so geehrte Deutsche davon ist Christoph Bock.

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