Pflanzen-Chromosomen auf einen Klick
Neues Referenzwerk zur deutschen Flora online
© Senckenberg/Paule
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Der Löwenzahn hat 24 Chromosomen, das Gänseblümchen verfügt über 18 Chromosomen und die Hänge-Birke besitzt 28 dieser Makromolekülkomplexe, die Gene und somit auch Erbinformationen enthalten.
„Die Anzahl von Chromosomen ist für uns Botaniker ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal von Pflanzenarten – immer wieder können wir bei bestimmten Pflanzengruppen neue Arten, die äußerlich nicht oder nur schwer unterscheidbar sind, anhand der Anzahl von Chromosomen bestimmen. Außerdem ist die Chromosomenzahl ein wichtiges Merkmal zur Erforschung der Evolution“, erklärt Dr. Juraj Paule aus der Abteilung für Botanik und Molekulare Evolutionsforschung vom Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt und ergänzt: „Bisher gab es hierfür in Deutschland – im Gegensatz zu unseren Nachbarländern – keine einheitliche Quelle. Die Informationen waren auf viele verschiedene, oft schwer zugängliche, Fachjournale verteilt.“
Diesem Manko haben sich Kollegen aus dem Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt, Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz und dem Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum Frankfurt angenommen: Sie erstellten die erste Online-Chromosomen-Datenbank für die deutsche Pflanzenwelt. „Unser Ziel war es die bisher schwer erhältlichen Daten zu Chromosomensätzen der heimischen Flora zu bündeln und für jeden einfach und schnell zugänglich zu machen“, ergänzt PD Dr. Thomas Gregor.
Um eine gute Vergleichbarkeit zu gewährleisten orientiert sich der Aufbau der Datenbank an dem von Werner Rothmaler entwickelten botanischen Standardwerk „Exkursionsflora von Deutschland“. Die Datenbank zeigt neben der Anzahl der Chromosomen auch kartografisch, wo die entsprechenden Pflanzen gefunden wurden und gibt Informationen zu den Originalpublikationen.
Zukünftig möchten die Frankfurter und Görlitzer Botaniker alle derzeit bekannten aber auch noch unveröffentlichte Daten zu Chromosomenzahlen in ihre Datenbank einpflegen und „so einen Beitrag leisten, um Pflanzenvielfalt und ihre Entstehung besser verstehen zu können, diese zu schützen und zu erhalten“, resümiert Abteilungsleiter Prof. Dr. Georg Zizka.