Leibniz-Preis geht an RNA-Forscher
IMIB
Die Nachricht traf ihn unvorbereitet: Jörg Vogel arbeitete gerade an einem dringenden Förderantrag, den er bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) einreichen möchte. Just in diesem Moment erreichte ihn eine E-Mail der DFG: Die teilte ihm mit, dass er einen der mit 2,5 Millionen Euro dotierten Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preise für 2017 bekommen wird.
„Ich war baff“, sagt der Würzburger Professor für Infektionsbiologie, den die gute Nachricht in Greifswald erreichte. Dort hält er am Donnerstagnachmittag (8. Dezember 2016) zwei Vorträge; einen an der Universität, den anderen beim Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg. Genug Gratulanten dürften also zur Stelle sein, wenn die Neuigkeit über seine hochkarätige Auszeichnung die Runde gemacht hat.
Vogel ist seit 2009 Direktor des Instituts für Molekulare Infektionsbiologie (IMIB) der Universität Würzburg und Sprecher des Zentrums für Infektionsforschung (ZINF). Außerdem ist er seit kurzem Gründungsdirektor des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI), das die Helmholtz-Gemeinschaft an der Universität Würzburg einrichten wird.
Bakterien sind Vogels Forschungsgebiet
Der neue Leibniz-Preisträger erforscht kleine regulatorische RNA-Moleküle von bakteriellen Krankheitserregern, zum Beispiel von Salmonellen. Mit seinem Team will er Funktionsweise und Wirkungen dieser Moleküle genau verstehen lernen. Seine Arbeiten könnten neue Wege zeigen, um Krankheitserreger zu bekämpfen.
„Mit Jörg Vogel wird einer der weltweit führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der RNA-Biologie geehrt“, heißt es in einer Pressemitteilung der DFG. Er erhalte die Auszeichnung für seine wegweisenden Beiträge zum Verständnis regulatorischer RNA-Moleküle in der Infektionsbiologie. Vogel habe die Bedeutung der RNA-Biochemie in Bakterien sehr früh erkannt. Zudem habe er mit der Anwendung und Entwicklung von Hochdurchsatz-Sequenzierungsverfahren Pionierarbeit für die Analyse von RNA geleistet.
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