Glyphosat und Gentechnik im Honigglas?
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ÖKO-TEST wollte wissen, wie gut die Qualität von konventionellem und ökologischem Honig ist, und hat 20 Marken ins Labor geschickt. Richtig zufrieden war das Verbrauchermagazin mit den meisten Produkten nicht, auch einige Bio-Marken enttäuschten. So fand das von ÖKO-TEST beauftragte Labor ausgerechnet in zwei Bio-Honigen Rückstände des Arzneimittels Amitraz. Es wird zur Bekämpfung der Varoa-Milbe eingesetzt, ist in der ökologischen Bienenhaltung aber verboten. In vier Produkten steckte Glyphosat, welches von der Weltgesundheitsorganisation WHO als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft wird. Das Spritzgift vernichtet zudem Unkraut, das für Bienen eine wichtige Nahrungsquelle darstellt. Außerdem analysierten die Tester in sechs Honigen das Insektizid Thiacloprid, das den Orientierungssinn der Bienen stört. Dazu kommen in sechs Gläsern erhöhte Mengen von Pyrrolizidinalkaloiden – das sind natürliche Gifte, die Pflanzen als Schutz vor Fraßfeinden bilden, die aber als leberschädigend und krebserregend gelten. In allen getesteten Marken, die Anteile von Honig aus Amerika enthalten, stecken ebenso gentechnisch veränderte Pollen von Soja oder Raps.
Aus welcher Region der Honig stammt, ist aber nicht immer erkenntlich, weil die Anbieter die Verbraucher darüber oft im Unklaren lassen: Auf der Verpackung sind dann Herkunftsangaben wie „Mischung von Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern“ zu lesen.
Nichtsdestotrotz kann ÖKO-TEST acht Produkte mit dem Testurteil „sehr gut“ oder „gut“ auszeichnen, darunter fünf Bio-Produkte. Das Verbrauchermagazin rät zu Bio-Honig. Dieser ist zwar nicht gesichert pestizidfrei, weil für Bio-Honige die gleichen Rückstandsgrenzwerte wie für konventionelle Produkte gelten. Dennoch ist der Kauf von Bio-Honig sinnvoller, weil Bio-Imker bei der Bienenhaltung deutlich strengere Vorschriften erfüllen müssen. So dürfen sie beispielsweise die Flügel der Bienenkönigin nicht beschneiden, um sie am Schwärmen zu hindern.
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