Wie verhüten bei Migräne?

31.08.2016 - Deutschland

Bei vielen Frauen, die unter einer Migräne leiden, beginnen die Kopfschmerzphasen kurz vor der Menstruation und enden, wenn die Blutung am Abklingen ist. "Es wird angenommen, dass der Abfall der Blutspiegel weiblicher Hormone am Zyklusende diese Migräneattacken auslöst", erläutert der Frauenarzt Dr. med. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte anlässlich des Nationalen Kopfschmerztages am 5. September 2016.

GabiSanda, pixabay.com, CC0

Der erste Schritt, um ein wirksames Konzept für die Behandlung zu entwickeln, ist es, überhaupt den Zusammenhang mit der Menstruation zu erkennen. Denn bei dieser Migräneform helfen viele der üblicherweise verwendeten Migräne-Arzneimittel nicht, wie Magnesium oder Betablocker. "Wenn eine hormonelle Verhütung gewünscht wird, müssen mehrere Fakten beachtet werden", erläutert der Frauenarzt. "Starke hormonelle Kombinationsmittel mit Östrogenen und Gestagenen und einer Einnahmepause nach drei Wochen könnten die Kopfschmerz-Symptomatik verstärken; deshalb muss das Verhütungsmittel niedrig dosiert sein, damit der Hormonabfall nicht so stark ist, oder im Langzyklus durchgenommen werden oder nur ein Gestagen enthalten." Langzyklus bedeutet, dass das Verhütungsmittel bis zu sechs Monate ohne Pillenpause eingenommen wird. Der Abfall der Hormone in der Pillenpause fällt in dieser Zeit aus, so dass auch die Migräneattacken deutlich schwächer werden oder ganz aufhören.

Wenn eine Frau allerdings eine Migräne mit Aura hat, dann hat sie ein erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Kombinierte hormonelle Verhütungsmittel würden das Risiko deutlich erhöhen, so dass besser eine Verhütungsmethode ohne Östrogen-Anteil gewählt werden sollte. "Ein sehr wichtiger Aspekt bei der Bekämpfung der Kopfschmerzen ist auch der Nikotinstopp", stellt Dr. Albring fest. "Wir sehen immer wieder Frauen mit zyklischen Kopfschmerzen, die gleichzeitig Raucherinnen sind. Erstens sollte den Frauen klar sein, dass sie dadurch ihr Risiko für Schlaganfälle sehr deutlich erhöhen. Zweitens wird häufig beobachtet, dass die Kopfschmerzattacken seltener werden, wenn mit dem Rauchen Schluss ist."

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